Kritik an Politik: Hausärzte dämpfen Erwartung an Ende der Impfpriorisierung

7.6.2021, 09:22 Uhr

"Denn letztlich ist der Impfstoff noch immer zu knapp für die hohe Nachfrage und wird auch weiterhin zu unzuverlässig geliefert", sagte Ulrich Weigeldt, Vorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag). Gleichzeitig werde mit der Aufhebung der Priorisierung und der Ankündigung der Kinder- und Jugendimpfungen die Nachfrage noch zunehmen. "Aber das Setting wird das Gleiche bleiben: Wir impfen, so viel wir eben können."

Um Enttäuschungen unter den Impfwilligen zu vermeiden, sollten sich die Ankündigungen der Politik künftig stärker an der tatsächlichen Umsetzbarkeit der Impfkampagne orientieren und weniger am beginnenden Bundestagswahlkampf, forderte Weigeldt. Für viele Kolleginnen und Kollegen werde der 7. Juni ein Tag wie viele andere seit Beginn der Impfkampagne sein.

Impfwillige können sich ab diesem Montag unabhängig von der bisher gültigen Prioritätenliste in Deutschland gegen Corona impfen lassen. In Deutschland können nun alle ab zwölf Jahren geimpft werden. Allerdings soll es den Sommer über dauern, bis für alle genug Impfstoff da ist.

Mehr als 45 Prozent der Bevölkerung haben mindestens eine Impfung. Vielerorts dominieren derzeit die Zweitimpfungen, denn erst mehr als jede und jeder Fünfte hat den kompletten Impfschutz.

Kritik an Politik: Hausärzte dämpfen Erwartung an Ende der Impfpriorisierung

© Christoph Schmidt, dpa

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