Laschet und Söder weiter im Gespräch über die Entscheidung in der K-Frage

16.4.2021, 14:01 Uhr
Der Mann aus NRW oder der aus Bayern? Die Entscheidung wird bald fallen. 

© Jens Krick Der Mann aus NRW oder der aus Bayern? Die Entscheidung wird bald fallen. 

Im unionsinternen Streit um die Kanzlerkandidatur sind CDU-Chef Armin Laschet und CSU-Chef Markus Söder weiter miteinander im Gespräch. Dies erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Freitag aus Unionskreisen. Weitere Details zum Stand der Beratungen blieben aber offen, auch bis wann die Entscheidung fallen soll.


K-Frage: Söder hat seine Fallen für Laschet früh aufgestellt


Am Dienstag hatten Laschet und Söder nach einer rund vierstündigen Beratung in der Unionsfraktion mitgeteilt, das sie bis Ende der Woche eine Entscheidung für die festgefahrene K-Frage präsentieren wollen. Ob sie damit den Freitag meinten oder das Wochenende, ließen sie offen. Beide hatten am vergangenen Sonntag erklärt, dass sie für die Kandidatur bereit stünden, woraufhin sich die obersten Parteigremien hinter ihrem jeweiligen Parteichef versammelten.

Am Ende könnte die Kanzlerkandidatur der Union eine Abstimmung in der Bundestagsfraktion die Entscheidung bringen: Im Büro des Europapolitikers Gunther Krichbaum (CDU) werden dafür laut übereinstimmenden Medienberichten Unterschriften gesammelt. Demnach soll in der Fraktionssitzung am Dienstag abgestimmt werden, wenn vorher kein Ende des Streits gelingt. Das berichtet Zeit Online.

Beide haben viel Unterstützung

Während Söder - wie andere Politiker von CSU und auch CDU - auf die aktuellen, für ihn sehr positiven Umfragen verweist, betont Laschet immer wieder, Umfragen könnten sich sehr schnell ändern. Nachdem sich in der Unionsfraktion die Abgeordneten mehrheitlich für Söder ausgesprochen hatten, ergriffen seither zahlreiche CDU-Spitzenpolitiker das Wort für Laschet.

CDU-Vize Jens Spahn betonte am Freitagmorgen im Deutschlandfunk, dass für ihn Laschet als CDU-Vorsitzender "der natürliche Kanzlerkandidat der Union" sei. "Wir haben ihn im Januar zu unserem Vorsitzenden gewählt und jeder, der ihn gewählt hat, wusste, dass er damit auch den Kanzlerkandidaten der CDU nominiert", führte der Gesundheitsminister aus. "Insofern wundere ich mich, dass jetzt einige sagen, man müsste erst einmal horchen, was die CDU will."

Dagegen bekräftigte Digitalstaatsministerin Dorothee Bär (CSU) ihre Unterstützung für den bayerischen Ministerpräsidenten Söder. Es habe in der Sitzung am Dienstag ein "ganz klares Meinungsbild in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion" für Söder gegeben. Wenn man gewinnen wolle, dürfe man "den Besten nicht auf der Bank sitzen" lassen", sagte sie. Zugleich drang auch sie auf eine schnelle Klärung.

Schon am Donnerstag hatten sich mehrere CDU-Spitzen hinter Laschet gestellt. So forderte der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther Söder zum Rückzug auf. Und Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier sagte dem Hessischen Rundfunk: "Es ist doch völlig klar, dass die große CDU - das hat Markus (Söder) auch immer gesagt - das erste Zugriffsrecht hat. Und genau das haben wir gemacht." Bouffier betonte, er stehe weiter hinter Laschet.

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