Lauterbach: "Mit letztem strengen Lockdown" 10.000 Menschen retten

18.4.2021, 19:58 Uhr
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sieht eine Möglichkeit, mit einem "letztem strengen Lockdown" weit über 10.000 Menschen zu retten.

© Kay Nietfeld, dpa SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sieht eine Möglichkeit, mit einem "letztem strengen Lockdown" weit über 10.000 Menschen zu retten.

"Diese Grafik aus Israel zeigt, was vor uns liegt", twittert SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach am Nachmittag und erklärt anhand des Beispiels, welche Auswirkungen es auf die Fallzahlen und die Sterblichkeit hat, "wenn mehr als 50 Prozent der Bevölkerung Erstimpfungen haben". "Ziemlich klar ist, dass die Covid-Impfung sowohl die Fallzahlen als auch die Sterblichkeit stark senken", so Lauterbach. In Deutschland würde das Ziel Ende Mai erreicht: "Es fehlen also noch sechs Wochen. Was tun?"

Nach Lauterbach gäbe es jetzt die Möglichkeit, in den "nächsten sechs Wochen noch einmal weit über 10.000 Menschen" meist im Alter von 40 bis 60 Jahre zu retten. An das Ziel kommen würde man in Deutschland laut dem Gesundheitsexperten mit einem "letzten strengen Lockdown".

Lauterbach: "Dann hätten wir versagt"

Dem gegenüber stellt der Gesundheitsexperte den moralischen Aspekt: "Oder wir sind dafür nicht bereit, weil es uns die Einschränkungen 10.000 Tote nicht wert sind." Er fügt noch an: "Dann hätten wir versagt."

Lauterbach nimmt bei dieser Debatte auch seine Kolleginnen und Kollegen auf der Polit-Bühne in die Pflicht. "Viele Politiker scheuen eine konkrete Auseinandersetzung mit der Zahl der zu erwartenden Opfer bei einem zu soften Lockdown. Die Demonstranten gegen den Lockdown sieht man, die Opfer einer schwachen Politik bleiben anonym, selbst wenn sie sterben", so Lauterbach und fügt dem Ganzen noch einen Appell an: "Für sie müssen wir kämpfen."

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