Keine Impfkapazität für arme Länder
Lauterbach spricht von "historischem Versagen" reicher Staaten
19.6.2021, 15:25 UhrDas habe nun zur Folge, dass die Menschen in Südostasien, Afrika oder Lateinamerika weitgehend ungeschützt einem immer gefährlicher werdenden Virus ausgesetzt seien. Denn je mehr Menschen geimpft seien, desto aggressiver müsse das Virus werden, um sich weiter ausbreiten zu können. "Das ist ein historisches Versagen der wohlhabenden Länder."
Für Deutschland rechnet Lauterbach "bis Mitte September" mit einer Herdenimmunität. "80 Prozent der Erwachsenen sind dann doppelt geimpft", sagte er. "Meine große Sorge ist aber, dass unsere Kinder nicht geschützt sind." Die Delta-Variante werde sich auch in Deutschland durchsetzen, diese sei deutlich gefährlicher als alle bisherigen Corona-Varianten. "Ein Prozent der infizierten Kinder wird im Krankenhaus behandelt werden müssen" - und auch langfristige Folgen einer Covid-Erkrankung könnten Kinder treffen.
G7 unterstützt ärmere Länder mit einer Milliarde Impfdosen
Insgesamt sei Deutschland mit einer Übersterblichkeit von rund vier Prozent deutlich besser durch die Krise gekommen als europäische Nachbarländer. Allerdings habe die Bundesrepublik in der zweiten Welle versagt: "In der zweiten Welle sind unnötigerweise viele Menschen gestorben", sagte Lauterbach.
Hier können Sie Ihre Meinung zur Corona-Krise kundtun oder sich mit anderen Usern zum Thema austauschen. Alle Artikel zu Corona haben wir zudem für Sie auf einer Themenseite gesammelt.