London: Wikileaks-Gründer Assange festgenommen

11.4.2019, 13:59 Uhr
Die Enthüllungsplattform Wikileaks hat Ecuador vorgeworfen, eine rechtswidrige Totalüberwachung von Wikileaks-Gründer Julian Assange in der Londoner Botschaft gestartet zu haben.

© Victoria Jones/PA/AP/dpa Die Enthüllungsplattform Wikileaks hat Ecuador vorgeworfen, eine rechtswidrige Totalüberwachung von Wikileaks-Gründer Julian Assange in der Londoner Botschaft gestartet zu haben.

Wikileaks-Gründer Julian Assange soll nach seiner Festnahme in London nach Angaben des ecuadorianischen Präsidenten Lenin Moreno nicht an ein Land ausgeliefert werden, in dem ihm Folter oder die Todesstrafe drohten. Er habe die britische Regierung ersucht, das zu garantieren, und diese habe dem schriftlich zugestimmt, sagte Moreno in einer Videoansprache am Donnerstag. Assange und Wikileaks befürchten nach eigenen Angaben, dass Assange von Großbritannien an die USA ausgeliefert wird.

Die Aufhebung des Asyls für Assange in der Londoner Botschaft Ecuadors begründete Moreno mit wiederholtem Fehlverhalten des Wikileaks-Gründers. Der 47-Jährige habe unter anderem gegen die beim Asyl übliche Auflage verstoßen, sich nicht in innere Angelegenheiten anderer Staaten einzumischen. So seien zuletzt von Wikileaks im Januar Dokumente aus dem Vatikan veröffentlicht worden - und Assange habe zuvor Kontakt zu wichtigen Mitgliedern der Enthüllungs-Plattform gehabt.

Assange sei aggressiv gewesen

Assange sei außerdem im täglichen Umgang "unhöflich und aggressiv" gewesen, außerdem hätten er und Wikileaks Drohungen gegen Ecuador ausgesprochen. "Die Geduld Ecuadors mit Herrn Assange hat ihre Grenze erreicht", sagte Moreno. Der Wikileaks-Gründer habe unerlaubte technische Ausrüstung installiert, Überwachungskameras blockiert, Wachleute angegriffen, sich unerlaubt Zugang zu Sicherheits-Daten der Botschaft verschafft, zählte der ecuadorianische Präsident auf. Auch habe Assange den ihm angebotenen Internet-Zugang abgelehnt, während er beklagt habe, von seinen Gastgebern vom Netz abgeschnitten worden zu sein.

Wikileaks hatte Ecuador am Vortag eine Totalüberwachung von Assange in der Botschaft vorgeworfen. Er war 2012 in die Botschaft geflüchtet, um einer drohenden Auslieferung nach Schweden zu entgehen, wo gegen ihn ein inzwischen eingestelltes Verfahren wegen Vorwürfen sexueller Vergehen lief.


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