Lufthansa-Chef will langsameres Wachstum: Zeitpunkt ist kein Zufall
20.8.2019, 15:58 UhrSeinen überraschenden Vorstoß begründet Spohr unter anderem ökologisch. Nun wird man dem Lufthansa-Chef nicht zu nahe mit dem Verdacht treten, dass das vermutlich nur ein Teil der Wahrheit ist. Denn speziell seine Airline hat sich schon immer etwas schwerer als andere getan, mit der enormen Dynamik mitzuhalten, die der europäische Luftfahrtmarkt seit dessen Liberalisierung Ende der 90er entfaltet.
Zur Freude neuer Rivalen wie den Billigfliegern und den mit Petrodollars gepeppelten arabischen Airlines, die mit ihrem aggressivem Expansionskurs die einstigen Platzhirsche wie Air France, British Airways oder eben Lufthansa empfindlich Marktanteilen und Marge kostet.
Dass Spohr gerade jetzt sein grünes Herz entdeckt, zu einem Zeitpunkt also, an dem Ryanair die Konkurrenz gezielt in Deutschland und Österreich zum Preisduell fordert, ist daher kein Zufall. Trotzdem ist es bemerkenswert, dass der Lufthansa-Chef für seine Position ökologisch argumentiert.
Es ist ein weiteres Zeichen, welche Bedeutung der Klimaschutz in der öffentlichen Debatte inzwischen spielt. Zu Recht. Und dass sich mit Engagement dafür erfolgreich Politik machen lässt. Wenn zu dieser Erkenntnis nun sogar die Airline-Branche gelangt, die bei diesem Thema durchaus Nachholbedarf hat, ist das ein gutes Zeichen.
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