Maas: Auch mit neuem US-Präsident kein Kurswechsel

26.7.2020, 20:06 Uhr
Bundesaußenminister Heiko Maas bezweifelt, dass ein anderer US-Präsident die Außenpolitik grundlegend verändern würde.

© Felix Zahn/photothek.net via www.imago-images.de, imago images/photothek Bundesaußenminister Heiko Maas bezweifelt, dass ein anderer US-Präsident die Außenpolitik grundlegend verändern würde.

"Wer jetzt in Europa alles auf einen Wechsel im Weißen Haus setzt, sollte sich darauf einstellen, dass es selbst in diesem Fall nicht mehr so gemütlich sein wird wie früher. Die US-amerikanische Außen- und Sicherheitspolitik hat sich verändert, und zwar nicht erst seit Trump Präsident ist", sagte Maas der Düsseldorfer Rheinischen Post und dem Bonner General-Anzeiger (Montag).

Die Rolle als Weltpolizist, die die USA einst für sich beansprucht hätten, wollten sie in dem bisher gekannten Ausmaß nicht mehr übernehmen, sagte Maas. Europa müsse künftig stärker selber sehen, was es für seine Sicherheit tun könne.

Die Vereinigten Staaten bleiben Maas zufolge für Deutschland der wichtigste Partner außerhalb Europas. "Deshalb bemühen wir uns, das transatlantische Verhältnis bei allen Meinungsunterschieden zukunftsfest zu machen. Dass die Kommunikation schwieriger geworden ist und das Weiße Haus Entscheidungen trifft, ohne vorher mit seinen Partnern in Europa zu sprechen, haben wir gelernt. Aber wir brauchen die USA auch in Zukunft. Übrigens auch umgekehrt", so Maas.

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