Maske im Freien: Söders Argumente sind nachvollziehbar

21.9.2020, 12:01 Uhr
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, hier vor dem Dürer-Gymnasium in Nürnberg.

© Bayerische Staatskanzlei via www.imago-images.de, imago images/Bayerische Staatskanzlei Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, hier vor dem Dürer-Gymnasium in Nürnberg.

Der Umgang mit Corona ist ein permanenter Lernprozess – der Wissenschaft, der Politik, der Behörden. Wer den Beteiligten einen Strick daraus drehen will, dass sie mit immer neuen Ideen an die Öffentlichkeit gehen, der hat eine der wichtigsten Grundregeln im Kampf gegen die Pandemie nicht verstanden: das flexible, den neuesten Erkenntnissen angepasste Reagieren auf die Bedrohung.

Im ersten Moment mag es befremden, wenn Bayerns Ministerpräsident nun eine partielle Maskenpflicht im Freien einführen will. Denn bisher hieß es ja immer, dass unter freiem Himmel die geringste Gefahr droht und erst die Zeiten wieder richtig schlimm werden können, in denen wir weitgehend in geschlossenen Räumen sitzen.


München führt Maskenpflicht auf öffentlichen Plätzen ein


Doch Markus Söder hat den Schritt nachvollziehbar begründet. Erstens soll die Regelung nur für Kommunen mit hohen Zahlen an Neuinfektionen gelten, zweitens geht es nur um Fälle, in denen Veranstaltungsteilnehmer die Abstandsregeln nicht einhalten wollen oder können. Fotos von sogenannten „Wiesn-Ersatzfeiern“ in München – mit Feiernden, die dicht an dicht beinanderstehen - wirken eher beängstigend.

Aber eines wäre schon wünschenswert: dass bundesweit wenigstens in den Städten und Kreisen, in denen die Zahl der Neuerkrankungen den Wert von 50 pro 100.000 Einwohnern überschreitet, die Maßnahmen einander gleichen. Alles andere verstehen die Bürger(inn)en nämlich nicht.

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