Mehr Entlastung: Pflege soll besser entlohnt werden

13.11.2020, 07:51 Uhr

Dafür soll nach Überlegungen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn die Zahlung einer Entlohnung nach Tarif sozialrechtlich verankert werden", heißt es einem dem Nachrichtenportal ThePioneer (Freitag) vorliegenden Zwischenbericht zur sogenannten Konzertierten Aktion Pflege. Die Finanzierung bleibe jedoch offen. Der Bericht soll am Freitag von Spahn (CDU), Familienministerin Franziska Giffey und Arbeitsminister Hubertus Heil (beide SPD) präsentiert werden.


Europaweite Befragung zu Gesundheit, Altern und Ruhestand


Entlastung für Pflegekräfte soll unter anderem eine bessere Vereinbarkeit von Job und Familie bringen. Laut Bericht haben Heime inzwischen Fördermittel etwa für Betreuungsangebote in Höhe von 870.000 Euro erhalten. Zudem setzen Regierung und Pflegebranche auf digitale Unterstützung.

Rückmeldungen aus den Ländern uneinheitlich

Probleme gibt es dem Bericht zufolge bei der Ausbildung. "Während durch die Corona-Pandemie einerseits eine hohe Aufmerksamkeit für die Pflege ausgelöst wurde, hat diese andererseits die Möglichkeiten der Pflegeeinrichtungen zur aktiven Werbung von Auszubildenden in 2020 stark reduziert", heißt es in dem Papier. Erklärtes Ziel der Konzertierten Aktion war es, die Zahl der Pflege-Azubis bis Ende 2023 um zehn Prozent zu steigern.

Laut Bericht sind die ersten Rückmeldungen aus den Ländern uneinheitlich. Bayern und Sachsen-Anhalt hätten eine deutliche Steigerung der Ausbildungszahlen gegenüber dem Vorjahr bestätigt - um rund 10 Prozent beziehungsweise 11,6 Prozent. Nordrhein-Westfalen, Hamburg, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gehen von einem Anstieg der Ausbildungszahlen gegenüber dem Vorjahr aus. Berlin, Baden-Württemberg, Brandenburg und Sachsen gehen von einer womöglich rückläufigen Entwicklung aus.

Im vergangenen Jahr war bereits ein Gesetz in Kraft getreten, das die Finanzierung von 13.000 zusätzlichen Pflegestellen in der Altenpflege durch die gesetzlichen Krankenkassen ermöglicht. Laut Bericht ist das Ziel noch längst nicht erreicht. Bis Ende Juni 2020 waren demnach 3748 Vollzeit-Stellen geschaffen worden - für gut 134 Millionen Euro.

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