Mehr Licht im Tunnel

30.7.2010, 00:00 Uhr
Mehr Licht im Tunnel

© ddp

Erstmals hat der ADAC beim Tunneltest meist hervorragende Noten vergeben. Sorgenkinder gibt es aber immer noch: Eines davon ist der Tunnel Birth auf der A44 bei Velbert (Nordrhein-Westfalen). Er wurde mit der Gesamtnote „bedenklich“ beanstandet und fiel durch. In 13 europäischen Ländern wurden insgesamt 26 Straßentunnels geprüft. 16 davon wurden als „sehr gut“ bewertet. „Die Tunnels werden sicherer, dieser Trend setzt sich fort“, so Testleiter Nicolas Adunka.

Vier unterirdische Röhren wurden mit „gut“ bewertet, zwei weitere erhielten ein „ausreichend“. Neben dem Tunnel Birth fielen auch drei Problemröhren im Ausland durch. Die Hauptkritik am 25 Jahre alten Tunnel Birth: schlechte Beleuchtung, unzureichende Lüftung, keine Videoüberwachung im Tunnel und keine Kennzeichnung von Fluchtwegen. Die beiden anderen in Deutschland geprüften Tunnels, der Lohberg-Tunnel bei Darmstadt (Hessen) und der Richard-Strauss-Tunnel in München wurden dagegen mit „sehr gut“ bewertet.

Der Lohberg-Tunnel sei ein Beispiel dafür, dass auch ein einröhriger Tunnel gut abschneiden könne. Vorbildlich sei dort der separate Fluchtstollen, in dem sich Autofahrer im Brandfall in Sicherheit bringen oder Rettungskräfte anrücken könnten.

Bestnote für Frankreich

Testsieger wurde der Duplex-Tunnel auf der A86 bei Paris. Testverlierer war der erst zwölf Jahre alte Hvalfjörour-Tunnel in Island. Er erhielt mit „mangelhaft“ die schlechteste Gesamtnote. Er bleibe bei der Sicherheit deutlich hinter europäischen Mindeststandards zurück und sei dringend sanierungsbedürftig, so der ADAC.

Bei den vielen guten Bewertungen des Tests spiele natürlich auch eine Rolle, dass dieses Mal vor allem neuere oder sanierte Tunnels geprüft worden seien. Bei dem alljährlich vorgenommenen Test arbeitet der ADAC mit anderen Autoclubs in Europa zusammen. Es handelt sich dabei aber nur um eine Stichprobe, nicht um eine repräsentative Untersuchung.