Menschenrechtsaktivist Abdolfattah Soltani ist frei

21.11.2018, 17:02 Uhr
Abdolfattah Soltani bei Antritt eines Hafturlaubs im Januar 2016.

© privat Abdolfattah Soltani bei Antritt eines Hafturlaubs im Januar 2016.

"Man hat schon in den letzten Wochen gehört, dass sich etwas tut", sagte ein Informant, der der Familie nahesteht, im Gespräch mit den Nürnberger Nachrichten. Am Dienstag sei die Entlassungsurkunde unterschrieben worden. Am Mittwoch habe Soltani das Gefängnis im Iran verlassen. Seit September 2011 saß er im berüchtigten Evin-Gefängnis in Teheran in Haft. Soltani wurde 2009 mit dem Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreis ausgezeichnet - allerdings in Abwesenheit, da ihm die iranischen Behörden noch am Flughafen den Pass entzogen hatten.

Gesundheitlich angeschlagen

Die Staatsanwälte im Iran hätten sich seit Langem für eine Entlassung von Abdolfattah Soltani stark gemacht, erklärte seine Tochter Maede gegenüber den Nürnberger Nachrichten. Abdolfattah Soltanis Gesundheit soll nach der Haftzeit angeschlagen sein. Maede Soltani vermutet, dass der Tod ihrer Schwester Homa im August, der im Iran große Anteilnahme der Bevölkerung auslöste, nun zur Entlassung ihres Vaters aus der Haft beigetragen hat. Die Familie war Dienstag aus dem Iran nach Deutschland gereist, wo sie am Wochenende an einem Benefizkonzert zu Gunsten der Homa-Soltani-Stiftung teilnehmen wollen. 

Maly ist erleichtert

Ulrich Maly, Oberbürgermeister von Nürnberg, zeigte sich gegenüber den Nürnberger Nachrichten erleichtert: "Wir freuen uns sehr, dass Herr Soltani freigelassen wurde. Wir wünschen ihm viel Glück in der neuen Freiheit mit der Möglichkeit, seine Familie bald in die Arme schließen zu können. Wir hoffen natürlich, dass er nach Nürnberg kommt und wir ihn irgendwann auch mal sehen." Zum Grund der Freilassung äußerte Maly eine Vermutung: "Wahrscheinlich hat der Iran Angst, dass er in der internationalen Wahrnehmung weiter nach hinten fällt".  

Dieser Artikel wurde am 21. November 2018 um 17.02 Uhr zuletzt aktualisiert. 

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