Ministerium bekräftigt: Corona-Impfungen kommen wohl Anfang 2021

23.10.2020, 13:23 Uhr
Müsste vermutlich bei bei minus 20 bis minus 70 Grad transportiert und gelagert werden: der erwartete Corona-Impfstoff.

© Ralf Hirschberger, NN Müsste vermutlich bei bei minus 20 bis minus 70 Grad transportiert und gelagert werden: der erwartete Corona-Impfstoff.

Man gehe weiterhin davon aus, dass Anfang 2021 ein Impfstoff zur Verfügung stehen könnte, sagte ein Sprecher des Ministeriums auf Anfrage. Der Spiegel zitiert Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in seiner neuen Ausgabe mit den Worten, es könne Januar sein, vielleicht auch Februar oder März - oder sogar noch später.

Bild hatte zuvor unter Berufung auf Teilnehmer einer Videoschaltkonferenz der Gesundheitsminister der Länder mit Spahn Anfang der Woche berichtet, dass Impfungen schon früher möglich sein könnten. Spahn habe dort erklärt, die Firma Biontech (Mainz) stehe dicht vor der Zulassung eines Impfstoffs. Auf Nachfragen, wann er mit ersten Impfungen rechne, habe Spahn gesagt, "Das könnte noch vor Ende des Jahres passieren."

60 Impfzentren geplant

Zudem seien die Regierungen der Bundesländer in dieser Woche vom Bundesgesundheitsministerium aufgefordert worden, bis zum 10. November Lieferadressen für den Impfstoff zu nennen. Insgesamt sollen demnach bundesweit 60 Impfzentren entstehen. Spahn hatte mehrfach von der Einrichtung solcher Impfzentren gesprochen, etwa in Messehallen. Hintergrund ist unter anderem die Beschaffenheit der erwarteten Impfstoffe. Diese würden wahrscheinlich bei minus 20 bis minus 70 Grad transportiert und gelagert werden müssen, so der Minister Anfang des Monats. Dafür braucht es entsprechende Geräte für Lieferung und Lagerung, zumal die Stoffe wahrscheinlich in "größeren Gebinden" kämen, so Spahn.


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Der Ministeriumssprecher wollte den Bild-Bericht nicht kommentieren, da es sich um interne Gespräche gehandelt habe. Spahn und auch Forschungsministerin Anja Karliczek (CDU) hatten zuletzt von ersten möglichen Impfungen im ersten Quartal 2021 gesprochen und für die breite Masse der Bevölkerung ab Mitte des kommenden Jahres. Der Gesundheitsminister spricht sich dafür aus, dass zunächst besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen die Möglichkeit zur Impfung bekommen und hatte immer wieder betont, dass es keine Impfpflicht geben werde.

Die Weltgesundheitsorganisation rechnet mit einem Start der Impfungen gegen das Coronavirus zur Jahresmitte 2021. Anfang nächsten Jahres sollten die Daten aus den abschließenden Phase-3-Studien vorliegen, sagte eine WHO-Expertin am Montag in Genf.

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