Schnelle Eingreifkräfte

Nato-Gipfel: Stoltenberg bezeichnet Russland als "direkte Bedrohung"

29.6.2022, 11:47 Uhr
Jens Stoltenberg, Nato-Generalsekretär, äußert sich bei seiner Ankunft beim Nato-Gipfel in Madrid.

© Bernd von Jutrczenka, dpa Jens Stoltenberg, Nato-Generalsekretär, äußert sich bei seiner Ankunft beim Nato-Gipfel in Madrid.

"Sie werden in ihren eigenen Ländern stationiert, aber schon bestimmten Staaten und Gebiete zugewiesen und verantwortlich sein für die Verteidigung dieser Gebiete", sagte Stoltenberg am Mittwoch beim Nato-Gipfel in Madrid. Natürlich hingen Details von den einzelnen Staaten ab, die diese Kräfte stellen sollen.

Stoltenberg verwies unter anderem auf das neue strategische Konzept, das in Madrid vereinbart werden soll. Zudem werde die größte Überarbeitung der gemeinsamen Verteidigung seit dem Kalten Krieg sowie ein umfangreiches Paket zur Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland beschlossen. Auch die erwartete Einladung der Nato-Staaten an Schweden und Finnland, dem Bündnis beizutreten, nannte Stoltenberg historisch.

Mit Blick auf das strategische Konzept erwarte er, dass deutlich gemacht werde, dass Russland "eine direkte Bedrohung unserer Sicherheit" darstelle, sagte Stoltenberg. China sei eine Herausforderung für die Werte, Interessen und Sicherheit der Nato.

Verstärkung der Ostflanke

Stoltenberg verwies auf Deutschland und konkrete Pläne, eine Kampfbrigade für die Verteidigung des Nato-Partners Litauen zu stellen. Dies sei ein Beispiel für die Verstärkung der Ostflanke. "Sie werden dort üben. Sie werden lernen, zusammen mit heimischen Streitkräften zu operieren. Und sie werden dort bereitstehende Ausrüstung, schwere Ausrüstung, Treibstoffvorräte und viele andere nötige Dinge für den Einsatz in dem bestimmten Gebiet haben."

Mehr als 1000 deutsche Soldaten in Litauen

Deutschland führt in der Nato bereits den Nato-Gefechtsverband (eFP), für den zunächst 600 Soldaten gestellt wurden. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine wurde eine Verstärkung mit Artillerie und Luftabwehr aktiviert, so dass aktuell mehr als 1000 deutsche Soldaten in Litauen sind. Für die geplante Kampfbrigade gibt es noch keine absolute Zahl. Üblicherweise sind solche Brigaden 3000 bis 5000 Soldaten stark. Deutschland könnte sich an den verstärkten Eingreifkräften der Nato mit 15 000 Soldaten beteiligen.

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