Nato verurteilt Luftangriff in Syrien: "Müssen deeskalieren"

28.2.2020, 14:15 Uhr
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg kritisiert die Luftangriffe in Syrien.

© François Walschaerts/afp Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg kritisiert die Luftangriffe in Syrien.

Der Norweger rief Syrien und Russland dazu auf, ihre Offensive zu beenden, internationales Recht zu achten und die Bemühungen der Vereinten Nationen für eine friedliche Lösung zu unterstützen. "Diese gefährliche Situation muss deeskaliert werden."

Türkei bat die Nato um ein kurzfristiges Treffen

Am Donnerstagabend waren bei einem Luftangriff in der Region Idlib mindestens 33 türkische Soldaten getötet und 36 weitere verletzt worden. Ankara machte die syrische Regierung verantwortlich und begann Vergeltungsangriffe. Zudem bat die Türkei kurzfristig um ein Treffen des Nordatlantikrats nach Artikel 4 des Nato-Vertrags. Dieser besagt, dass jeder Alliierte jederzeit um Beratungen bitten kann, wenn seiner Meinung nach "die Unversehrtheit des Gebiets, die politische Unabhängigkeit oder die Sicherheit einer der Parteien bedroht ist".


Stoltenberg sagte, das Treffen sei "ein deutliches Zeichen der Solidarität mit der Türkei". Die Türkei sei ein geschätzter Alliierter in der Nato. Die Bündnispartner überprüften regelmäßig, wie sie die Türkei weiter unterstützen könnten. Derzeit hat die Nato Flugabwehrsysteme an der türkischen Grenze zu Syrien stationiert und patrouilliert mit Nato-Flugzeuge im türkischen Luftraum.


Keine klare Linie: Europa versagt im Syrien-Konflikt



Der Nordatlantikrat ist das wichtigste Entscheidungsgremium der Nato. Er trifft sich in der Regel einmal pro Woche auf Ebene der Botschafter und etwa halbjährlich auf Ebene der Außen- und Verteidigungsminister.