Schutz auch gegen Omikron?

Wie lange wirkt der Booster von Biontech? Neue Studie liefert Antwort

1.2.2022, 10:40 Uhr
 Imfpstoffe bieten laut Biontech nach wie vor einen hohen Schutz vor schweren Verläufen durch Omikron.

© Lennart Preiss/dpa  Imfpstoffe bieten laut Biontech nach wie vor einen hohen Schutz vor schweren Verläufen durch Omikron.

In der gesamten Bundesrepublik steigen die Infektionszahlen aufgrund der Omikron-Ausbreitung ungebremst weiter. Um der eskalierenden Lage Herr zu werden, soll in Deutschland einmal mehr der Booster-Turbo gezündet werden.

Helfen soll dabei unter anderem der Stoff von Biontech. Eine Studie gibt nun Auskünfte darüber, wie lange man mit einem Schutz nach der dritten Spritze rechnen kann.

Während man zu Beginn noch mit einer deutlich längeren Schutzphase kalkuliert hatte, ist mittlerweile klar: Die Antikörper im Blut nehmen einige Monate nach der Impfung zunehmend ab. Vor allem bei der deutlich ansteckenderen Omikron-Variante ist eine zeitnahe dritte Dosis unabdingbar, um das Risiko einer Erkrankung und auch eines schweren Verlaufs zu minimieren.

Eine britische Studie aus dem Dezember hat nun ergeben, dass der Schutz nach einem Biontech-Booster innerhalb einer Woche zu rund 70 Prozent vorhanden war. Eine weitere Erkenntnis: Nach circa drei Monaten liegt dieser Wert nur noch bei knapp 40 Prozent. Dass dieser Wert jedoch auch schwankend interpretiert werden könnte, zeigen hingegen wissenschaftliche Untersuchungen des amerikanischen Cold Spring Harbor Laboratory: Hier kommen die Experten zu dem Ergebnis, dass auch vier Monate nach dem Booster immer noch genügend Antikörper gegen Omikron im Körper vorhanden seien. Hier handelt es sich um eine noch nicht überprüfte Preprint-Studie von Pfizer-Biontech-Forschern und Wissenschaftlern der Universität von Texas. Heißt im Klartext: Die Antikörper im Blut sinken nach vier Monaten deutlich, sind aber insgesamt noch ausreichend vorhanden, um einen Schutz vor der aktuellen Mutante bieten zu können.

Den wohl entscheidenden Punkt erklärt Shane Crotty, Impfstoffexperte am La Jolla Institute for Immunology in Kalifornien, gegenüber der Washington Post: Derzeit sei noch unklar, ob die Antikörper nach diesen vier Monaten weiter sinken – oder sich auf einem bestimmen Niveau stabilisieren würden.

Biontech selbst veröffentlichte ebenfalls eine Preprint-Studie. Im Fachblatt Science ist hier zu lesen, dass anhand der Daten von 51 geimpften Personen sowie einer Lebendvirus-Untersuchung belegt werden könne, dass lediglich zwei Dosen Biontech möglicherweise nicht ausreichen würden, um vor einer Omikron-Infektion zu schützen. Vor einem schweren Verlauf würden aber wohl bereits die beiden Spritzen schützen. Ein Biontech-Booster würde demnach dann sowohl vor einer Ansteckung, als auch vor einem möglichen schweren Verlauf schützen.

Zwei neue Stoffe

Zudem gab das Unternehmen bekannt, dass man zeitnah sowohl eine vierte Dosis des ursprünglichen Impfstoffs, als auch eine auf Omikron zugespitzte Auffrischungsvariante am Menschen testen wolle.

Seit Anfang des Jahres wird in Israel bereits flächendeckend zum vierten Mal geimpft – mit jedoch teilweise noch überschaubaren Bilanzen. In Deutschland gibt es bislang dazu noch keine offizielle Empfehlung.

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