"Nicht länger vertrösten": Bistum zahlt 75.000 Euro Entschädigung für Missbrauchsopfer
2.6.2020, 14:45 UhrDamit kommt das Bistum einer geplanten, gemeinsamen Regelung der katholischen Deutschen Bischofskonferenz (DBK) zuvor. "Ich wollte hier nicht länger zuwarten und die betroffenen Personen vertrösten", sagte Meier, dessen Weihe für den 6. Juni geplant ist, laut Mitteilung. "Mein Anliegen ist es, dass wir zu diesem Thema ein klares Signal setzen und Verantwortung zeigen."
Maximal 75 000 Euro
Augsburg sei nach dem Erzbistum Freiburg erst das zweite Bistum in Deutschland, das nun konkrete Vorgaben für Zahlungen an Missbrauchsopfer hat. Die Augsburger Regelung sieht Einmalzahlungen vor, die - je nach Schwere des Falles - bis zu 25 000 Euro betragen. Auch eine monatliche Unterstützungszahlung bis zu einem Gesamtbetrag von maximal 75 000 Euro sei möglich. Die Finanzierung soll ausdrücklich nicht aus Kirchensteuern erfolgen. Es werden "ausschließlich die Mittel des Bischöflichen Stuhls herangezogen".
Im März hatten die deutschen Bischöfe bei der Frühjahrsvollversammlung in Mainz neue Leitlinien für Zahlungen an Betroffene von sexuellem Missbrauch beschlossen. Ein zentrales unabhängiges Gremium soll künftig die Höhe der Zahlungen festlegen. Die Details der Umsetzung sollen bis Herbst feststehen. Von Einmalzahlungen bis zu einer maximalen Höhe von 50 000 Euro war die Rede - in Einzelfällen auch mehr.
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