Nur noch einen Freund treffen? Viele Kinder werden übrig bleiben

18.11.2020, 15:00 Uhr
Vielen Kindern droht eine traumatische Erfahrung.

© imago Vielen Kindern droht eine traumatische Erfahrung.

Es ist schon erstaunlich, welchen Gleichmut Kinder Tag für Tag beweisen: Sie tragen in der Schule stundenlang Maske, verzichten auf den Kindergeburtstag, halten Abstand zu Opa und Oma – und sie machen das ganz oft auch bereitwillig, weil sie von ihren Eltern erklärt bekommen haben, was es mit diesem Virus – das von Mensch zu Mensch springt, wenn wir nicht alle gemeinsam aufpassen – auf sich hat.

Nun, da Politik sich offenbar ausschließlich daran ausrichtet, dass niemand an Corona stirbt, und es kaum noch eine Rolle spielt, wer auf dem Weg dahin auf der Strecke bleibt, rät die Bundesregierung, dass Kinder in der Freizeit nur noch einen einzigen Freund treffen sollen.

Was harmlos klingt, wird für viele Kinder zur gnadenlosen Erfahrung: Nämlich dann, wenn sie übrig bleiben. Wenn keiner sie als einzigen Freund auswählt.

Wenn das passiert, ist das nicht einfach nur ein hinzunehmender Kollateralschaden in der an Kollateralschäden reichen Geschichte der Pandemie-Bekämpfung: Es ist potenziell traumatisch.

Die Corona-Pandemie verlangt den Kleinsten viel ab. Aus diesem viel darf aber kein zu viel werden.

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