Nürnberger CSU-Politiker fordert Söders Rückzug

18.4.2021, 18:07 Uhr
Der ehemalige CSU-Landtagsabgeordnete Hermann Imhof (rechts) kritisiert Markus Söder scharf. 

© Petra Schönberger/imago/Future images, NNZ Der ehemalige CSU-Landtagsabgeordnete Hermann Imhof (rechts) kritisiert Markus Söder scharf. 

Er wolle nicht als Rächer auftreten, sagt der 68-jährige Nürnberger, der von 2003 bis 2018 im Landtag saß und sich als Sozial- und Gesundheitspolitiker überparteiliche Anerkennung erworben hat. Von einem Kanzlerkandidaten erwarte er, dass er auch "als menschliches Vorbild" tauge. "Das heißt, dass er auch zu echter Demut fähig ist und einen kooperativen Führungsstil pflegt." Beides, so Imhof, versuche Söder nach außen hin zwar zu vermitteln, praktiziere es aber in nicht glaubwürdiger Weise. Nicht nur demontiere er mit seinem harten Kampf die mögliche Kanzlerkandidatur Armin Laschets, sein Vorgehen zeige auch, dass er für das Amt des Kanzlers ungeeignet sei.


Kommentar: Um der eigenen Macht willen demontiert Söder die CDU


"Wir haben mit genug brachialen Politikertypen zu tun"

"Wir haben es weltweit mit vielen brachialen Führungs-Typen zu tun. Mir wäre lieber, wenn wir einen anderen Charakter an der Spitze des Landes hätten." Ein bloßes Schielen auf die Umfragen sei nicht zielführend, findet Imhof. "Wenn alle geimpft sind, wird es auch wieder andere Themen als Corona geben." Dann sei ein anderer Führungsstil gefragt.

Söder profitiere derzeit enorm davon, dass er bei den Pressekonferenzen nach den Ministerpräsidentenrunden neben der Kanzlerin sitze und so eine enorme mediale Präsenz habe. Auch wisse er diese besser zu nutzen als sein Kontrahent.


K-Frage: Söder hat seine Fallen für Laschet früh aufgestellt


Imhof habe Armin Laschet stets als besonnenen Menschen erlebt, der auch Meinungen neben seiner eigenen akzeptiere. Außerdem habe er eine klare Agenda. Bei Markus Söder, so Imhof, sei diese nicht so klar ersichtlich und stringent. Während er vor fünf Jahren noch am rechten Rand gefischt habe und etwa mit dem Wort "Asyltourismus" für Aufregung sorgte, präsentiere er sich jetzt als Umweltschützer. Wofür er genau stehe, wisse man nicht.

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