"Skandalös": Zentralrat der Juden kritisiert Polizei nach Halle-Angriff

9.10.2019, 20:15 Uhr
Josef Schuster findet deutliche Worte nach den Angriffen in Halle.

© Karl-Josef Hildenbrand, dpa Josef Schuster findet deutliche Worte nach den Angriffen in Halle.

"Dass die Synagoge in Halle an einem Feiertag wie Jom Kippur nicht durch die Polizei geschützt war, ist skandalös", teilte Schuster am Mittwochabend mit. "Diese Fahrlässigkeit hat sich jetzt bitter gerächt." Schuster erklärte weiter: "Die Brutalität des Angriffs übersteigt alles bisher Dagewesene der vergangenen Jahre und ist für alle Juden in Deutschland ein tiefer Schock."


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Bei dem Angriff am Mittwochnachmittag hatte der Täter zwei Menschen erschossen. Die Leiche einer Frau lag nahe einer Synagoge, ein Mann wurde in oder an einem Döner-Imbiss getötet. Außerdem soll der Täter selbstgebastelte Sprengsätze vor der Synagoge abgelegt und versucht haben, in das jüdische Gotteshaus zu gelangen. Zwei Menschen wurden verletzt.

Die Tat von Halle am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur habe die jüdische Gemeinschaft auf das Tiefste in Sorge versetzt und verängstigt, so Schuster. "Zuallererst sind wir jedoch erschüttert, dass zwei Menschen von dem skrupellosen Täter umgebracht wurden. Unser aufrichtiges Mitgefühl gilt ihren Angehörigen. Ebenso sorgen wir uns um die Verletzten und wünschen ihnen rasche und vollständige Genesung."

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