CSU-Chef hält Ampel für am wahrscheinlichsten

Söder bremst: "Besten Chancen, Kanzler zu werden, hat derzeit Olaf Scholz"

28.9.2021, 15:49 Uhr
Markus Söder rechnet nach derzeitigem Stand nicht mit einem Jamaika-Bündnis - schließt es aber auch nicht aus. 

© Sven Hoppe, dpa Markus Söder rechnet nach derzeitigem Stand nicht mit einem Jamaika-Bündnis - schließt es aber auch nicht aus. 

Die CSU ist bereit, das wiederholt Markus Söder gleich mehrfach. "Wir haben eine Matrix entwickelt für denkbare Gespräche", sagte der Parteichef am Dienstag nach einer mehrstündigen Sitzung der CSU-Landesgruppe. "Wichtig ist, dass wir Stabilität und Ordnung in unsere Prozessstrukturen bringen." Dabei spiele in den kommenden Tagen auch die CDU eine Rolle. Die Union, mahnt Söder, muss sich auf mögliche Jamaika-Verhandlungen vorbereiten - auch wenn er das Bündnis derzeit für die nicht wahrscheinlichste Variante halte. "Die besten Chancen, Kanzler zu werden, hat derzeit Olaf Scholz – eindeutig." Heißt: Der CSU-Chef rechnet mit einer Ampelkoalition.

Söder sagt aber auch: "Wir sind, wie immer zur Verantwortung bereit, wenn es darum geht, Deutschland zu einer stabilen Regierung zu verhelfen." Man werde aber erst einmal nicht aktiv auf Partner zugehen, sondern etwa laufende Gespräche zwischen FDP und Grünen abwarten. "Jetzt ist erst einmal die SPD am Zug."

Der CSU-Chef reagierte auch auf Gerüchte, nachdem er selbst ein mögliches Jamaika-Bündnis verhandeln und dabei als Kanzlerkandidat auftreten solle. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland etwa beruft sich dabei auf "Unionskreise", wie genau das fordern. "Ich lese so vieles", sagte der bayerische Ministerpräsident, "ob einem das schmeichelt, sei dahingestellt, es ist jedenfalls völlig irrelevant". Er werde, im Fall von Sondierungsgesprächen, mit Alexander Dobrindt an Verhandlungen teilnehmen. "Meine Aufgabe ist es, als Parteivorsitzender das Mandat wahrzunehmen", sagt Söder.

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