Stromtrassen in der Region kommen anders als geplant

4.6.2019, 18:41 Uhr
Gegen oberirdisch verlaufende Stromtrassen hatten zahlreiche Bürger in der Region protestiert.

© Julian Stratenschulte/dpa Gegen oberirdisch verlaufende Stromtrassen hatten zahlreiche Bürger in der Region protestiert.

Hoffnungsschimmer für die Menschen an der sogenannten Juraleitung: Die Höchstspannungstrasse soll laut Ministerpräsident Markus Söder (CSU) auf ihrer Neubaustrecke "an neuralgischen Punkten" unter die Erde kommen. Sie führt von Raitersaich im Landkreis Fürth über Ludersheim im Landkreis Nürnberger Land durch die Oberpfalz nach Altheim (Landkreis Landshut).

Die Trassen P44 und P44mod (beide von Thüringen nach Grafenrheinfeld) sind ganz vom Tisch. Vor allem im Landkreis Bamberg, durch den die P44mod führen sollte, war das Aufatmen nach dem Aus groß.

Aiwanger zufrieden

In den vergangenen Monaten hatte sich entlang der angedachten Stromtrassen teils massiver Widerstand entwickelt. Söder kündigte an, dass dort, "wo die Trassen unabänderlich notwendig sind, sie erdverkabelt geführt werden". Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) bezeichnete die Entwicklung als "sehr erfreulich". Insbesondere die Konzentration mehrerer Fernleitungen auf Grafenrheinfeld sei damit vom Tisch. Anders als bisher sprach sich Aiwanger nicht mehr gegen Ferntrassen aus, sondern akzeptierte, dass es mindestens den sogenannten Südost- und den Südlink geben werde.

Söder begrüßte Aiwangers Schwenk und sagte, damit sei klar, "dass sich Bayern auf jeden Fall zu den Trassen bekennt". Gleichzeitig wolle das Land die Photovoltaikanlagen massiv ausbauen. Waren bisher nur 30 neue Großanlagen im Freistaat pro Jahr möglich, geht Söder auf 70 – und zieht damit an den Grünen vorbei, die 60 solcher Flächen gefordert hatten. Sonne, sagt Söder, habe Bayern reichlich, Wasser auch, Wind eher nicht. Wasser ist ausgereizt, der Widerstand gegen Windkraftanlagen ist mittlerweile enorm, bleibt die Sonne. Dem Flächenprogramm für Fotovoltaik, das vor allem Landwirte und Kommunen nutzen, soll im Sommer ein Förderprogramm für private Hausbesitzer folgen.

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