"Super Tuesday": US-Bürger können in Nürnberg abstimmen

3.3.2020, 18:00 Uhr
Nicht nur in 14 Bundesstaaten, auch hierzulande können US-Demokraten aktuell ihre Stimme im US-Vorwahlkampf abgeben.

© Matt Rourke, dpa Nicht nur in 14 Bundesstaaten, auch hierzulande können US-Demokraten aktuell ihre Stimme im US-Vorwahlkampf abgeben.

Der sogenannte "Super Tuesday" ist der wichtigste Tag der Vorwahlen der US-Demokraten. In 14 Bundesstaaten wird gewählt, drunter in bevölkerungsreichen Staaten wie Kalifornien und Texas. Doch an der Landesgrenze ist längst nicht Schluss, denn auch die hierzulande lebenden Demokraten können aktuell ihre Stimme für einen der demokratischen Präsidentschaftskandidaten abgeben – auch in Nürnberg.

Von zwölf bis 20 Uhr hatte das Wahllokal im Deutsch-Amerikanischen Institut (DAI) am "Super-Dienstag" geöffnet, das übrigens in Franken das einzige ist. Bundesweit wurden für die Vorwahlen insgesamt 30 Wahllokale eingerichtet. Organisiert werden sie von der offiziellen Vertretung der US-Demokraten im Ausland "Democrats Abroad".

Vor vier Jahren waren es 120 Menschen

Damit in Nürnberg alles mit rechten Dingen zugeht, dafür sorgt Wayne Lempke, der für diesen Zweck zum Wahllokalleiter berufen wurde. Der Berufsmusiker zog bereits 1991 vom US–Bundesstaat Wisconsin nach Deutschland, lebt nun in Hilpoltstein. Mit ihm zusammen sorgen an diesem Dienstagmittag vier Mitarbeiter dafür, dass alles rund läuft – viel Ansturm gibt es allerdings nicht. Zwei Wähler seien in den ersten 25 Minuten vorbeigekommen. Lempke hofft, dass es über den Tag noch mehr werden. "Vor vier Jahren haben hier rund 120 US-Bürger abgestimmt", erinnert er sich. Am Freitag öffne das Wahllokal zudem ein weiteres Mal, um noch mehr Bürgern die Möglichkeit zu geben, abzustimmen. Insgesamt gesehen, machen die Stimmen aus dem Ausland allerdings nur einen recht geringen Anteil aus.

"Ich bete zu Gott, dass Trump nicht wiedergewählt wird"

Gayle Goldstick will ihre Stimme trotzdem abgeben. Die Amerikanerin lebt aktuell in Fürth, unterrichtet an der FAU unter anderem Englisch. "Ich wähle heute mit viel Hoffnung", erzählt sie, nachdem sie das separate Zimmer, in dem in dem Institut gewählt werden kann, verlassen hat. Hoffnung, die in dem Wahllokal eigentlich alle haben: "Ich bete zu Gott, dass Trump nicht wiedergewählt wird", sagt Lempke, "100 Prozent sicher ist das auch nicht, auch wenn das hier viele annehmen".

Trump hat als Amtsinhaber parteiintern keine ernstzunehmende Konkurrenz. Bei den aktuellen Vorwahlen – bei denen auch die Republikaner abstimmen – kann er mit überwältigen Ergebnissen rechnen. Bei den Demokraten liegt der linke Senator Bernie Sanders nach den bisherigen vier Vorwahlen vor Ex-Vizepräsident Joe Biden, die übrigen Kandidaten sind eher abgeschlagen.

Welchen demokratischen Kandidaten die in Franken lebenden US-Bürger bevorzugen, dazu will Lempke keine Prognose geben. Im Rennen gegen Hillary Clinton vor vier Jahren hätten die ,Democrats Abroad‘ auf der ganzen Welt aber mehrheitlich für Sanders gestimmt, erinnert er sich. Ob sie das auch dieses Mal tun, wird sich zeigen.

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