Theresa May überlebt den Angriff der Brexit-Bestie

12.12.2018, 22:03 Uhr
Die Premierministerin hat das innerparteiliche Misstrauensvotum gewonnen.

© Matt Dunham/PA Wire (dpa) Die Premierministerin hat das innerparteiliche Misstrauensvotum gewonnen.

Mindestens 158 der 315 Fraktionsmitglieder müssen gegen den Antrag stimmen, damit May weiter im Amt bleiben kann. Auch viele Abgeordnete, die gegen ihr mit der EU ausgehandeltes Abkommen für einen geregelten Austritt sind, schlugen sich in dieser Existenzfrage auf die Seite ihrer Premierministerin. Getreu dem englischen Sprichwort "Ich bleibe lieber bei dem Teufel, den ich kenne", graute es ihnen vor der Zerreißprobe um einen Nachfolger.

Bei den scharfen ideologischen Gegensätzen um den Brexit im Kabinett und der Fraktion, bietet sich niemand an, der wie einst Theresa May einem erträglichen Kompromiss entsprach. Und in dem Chaos, in das der Brexit die britische Politik gestürzt hat, würde durch den Nachfolgerstreit wohl kaum Ruhe und Stabilität entstehen. Zudem sind sich die verfeindeten Lager in der Furcht einig, dass eine Labour-Regierung unter Jeremy Corbyn weitaus schlimmer sei, als die miserabelste Form eines Brexits.

Mays Not mit ihrer Partei ist freilich durch diesen Teilsieg nicht zu Ende. Sicherlich erleichtert es sie, dass sie nach den Parteiregeln nun für ein Jahr gegen einen neuen Misstrauensantrag gefeit ist. Aber das bedeutet noch lange nicht, dass die innerparteilichen Kritiker, die jetzt zähneknirschend für sie gestimmt haben, dies auch für ihren Brexit-Deal tun werden.

 

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