Tragen von Corona-Judensternen soll künftig geahndet werden

21.5.2020, 15:28 Uhr
"Ungeimpft" steht auf einem nachgebildeten Judenstern am Arm eines Mannes, der versucht hatte, sich unter die Teilnehmer einer Demonstration zu mischen

© Boris Roessler, dpa "Ungeimpft" steht auf einem nachgebildeten Judenstern am Arm eines Mannes, der versucht hatte, sich unter die Teilnehmer einer Demonstration zu mischen

"Das ist absolut nicht hinnehmbar und sollte gegebenenfalls auch strafrechtlich verfolgt werden", sagte Klein der Rheinischen Post (Donnerstag). Auf solchen Demos werde die Schoah relativiert, indem etwa die Maskenpflicht mit dem Tragen des Judensterns im Nationalsozialismus verglichen werde. "Mit Sorge beobachte ich auch die Zunahme der Verbreitung antisemitischer Verschwörungsmythen im Netz."

Vor diesem Hintergrund solle das Maßnahmenpaket gegen Hass und Hetze "rasch umgesetzt werden", verlangte Klein. Die aktuelle Weltgesundheitskrise schaffe ein Klima der allgemeinen Verunsicherung, in dem die Anfälligkeit für irrationale Scheinerklärungen steige.

Die Gesellschaft sei insgesamt gefordert, diesen Trend zu stoppen. "Wir alle müssen dazu beitragen, Verschwörungsmythen zu entschlüsseln und öffentlich, etwa in den sozialen Medien, zu widerlegen."

In den vergangenen Wochen hatten Tausende Menschen in vielen Städten Deutschlands gegen die Beschränkungen des privaten und öffentlichen Lebens im Kampf gegen die Corona-Pandemie demonstriert. Die geltenden Abstandsregeln wurden oft missachtet, Schutzmasken nicht getragen.

Eine Meldestelle in Bayern hatte berichtet, bei Demonstrationen gegen Corona würden zunehmend Schilder gezeigt mit der Aufschrift: "Ausgangsbeschränkungen sind sozialer Holocaust" oder Menschen würden einen gelben Stern ähnlich dem Judenstern aus der Nazizeit mit der Aufschrift "ungeimpft" tragen.


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