Trotz Corona-Infektion zur Arbeit: Bayerischer Gesundheitsminister hält das für denkbar

Nürnberg - Die Zahlen der Corona-Infektionen in Bayern steigen wieder. Der Gesundheitsminister des Freistaats, Klaus Holetschek, plant dennoch keine strengeren Maßnahmen und stellt stattdessen die Isolationspflicht in Frage.

Trotz steigender Infektionszahlen in Bayern sieht Klaus Holetschek, bayerischer Gesundheitsminister, keine Notwendigkeit darin, die Schutzmaßnahmen erneut zu verschärfen. Wie er in einem Interview mit dem BR erklärte, werde die aktuelle Lage in einem komplexen System überwacht. In diesem System spielen die Lage in Krankenhäusern, sowie das Abwassermonitoring eine große Rolle - entsprechend deren Entwicklung werde reagiert.

Zwar ist der bayerische Gesundheitsminister gegen eine Änderung, oder viel mehr eine Verschärfung der Schutzmaßnahmen, etwas möchte er dennoch überprüfen: Die Isolationspflicht. Dem Bayerischen Rundfunk zufolge hält Holetschek ein Modell, das in Österreich funktioniere, für möglich: "Dass die Leute zu Hause bleiben bei einer Erkrankung ist ja eigentlich selbstverständlich. Das ist ja das, was wir von jedem erwarten und was jeder tun sollte."

Wer allerdings symptomfrei ist, der solle die Möglichkeit haben, mit Maske am Arbeitsplatz zu erscheinen. Er hält das System für "überlegenswert". Gemeinsam mit den Bundesländern Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg und Hessen hat Bayern den Bund dazu aufgefordert, zumindest darüber zu diskutieren und das österreichische Modell zu überdenken.

Neustadt/Aisch-Bad Windsheim

7.12.2022, 16:27 Uhr

Inzidenz-Werte, Teststationen und Impfzentren: Corona-Lage im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim

Von vnp

In Hinblick auf die Inzidenz, steigen die Zahlen derzeit besonders stark in München. Am Freitag vor dem langen Wiesn-Wochenende liegt der Wert laut dem RKI bei 792,8. Am gestrigen Donnerstag, 29. September, lag der Wert noch bei 695,8. "Es ist klar, wenn Menschen eng zusammen sind, wie zum Beispiel im Zelt beim Oktoberfest, dass dort Neuinfektionen entstehen. Das war eigentlich erwartbar", kommentiert Holetschek dies in dem BR-Interview. Ob der Anstieg tatsächlich am Oktoberfest liegt, lässt sich allerdings nicht mit Sicherheit feststellen.