Türkei: Zwei angebliche Terroristen nach Deutschland abgeschoben

11.12.2019, 20:25 Uhr

Die Türkei hat zwei weitere angebliche Terroristen nach Deutschland abgeschoben. Das ging aus einem Tweet des Innenministeriums in Ankara vom Mittwochabend hervor. Darin war die Rede von "Terroristenkämpfern" mit deutscher Staatsbürgerschaft. Mehr Auskünfte - etwa zu den konkreten Vorwürfen gegen die Abschiebekandidaten oder der Zielort - erteilt das Ministerium üblicherweise nicht.

Die Türkei schiebt seit einigen Wochen Menschen mit angeblichen Verbindungen zu Terrororganisationen in ihre Heimatländer ab. Sie hatte am 9. Oktober im syrisch-türkischen Grenzgebiet eine Offensive gegen die Kurdenmiliz YPG begonnen, die sie als Terrororganisation betrachtet. Während der Militäroffensive waren offiziellen Angaben zufolge auch 287 Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) festgenommen worden, darunter Frauen und Kinder.

Anfang Dezember hatte das Innenministerium gemeldet, dass die Türkei in rund drei Wochen 59 Menschen mit mutmaßlichen Verbindungen zu Terrororganisationen in ihre Heimatländer zurückgeschickt habe. Unter ihnen seien 26 amerikanische und europäische Staatsbürger. Auch nach Deutschland wurden Menschen abgeschoben. Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete am Montag von mittlerweile insgesamt 71 abgeschobenen ausländischen "Terroristenkämpfern". Demzufolge sollen unter ihnen bis dahin 18 Deutsche gewesen sein.

Die Angaben aus der Türkei sind mit Vorsicht zu genießen, weil offensichtlich auch die Zahl der Kinder, die in Begleitung ihrer Familien abgeschoben werden, in die Statistik mit einfließt. Am Montag hatte die Türkei die Abschiebung von elf "Terroristenkämpfern" nach Frankreich gemeldet. Berichten zufolge handelte es sich um vier Ehefrauen von mutmaßlichen Dschihadisten und ihre sieben Kinder.

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