Umweltkonferenz: Folgen den schönen Reden auch Taten?

23.2.2021, 16:38 Uhr
Zugemüllte Ozeane: Mikroplastik-Teilchen aus dem Meer kleben an einem Klebestreifen an einem Finger.

© Bernd Wüstneck, dpa Zugemüllte Ozeane: Mikroplastik-Teilchen aus dem Meer kleben an einem Klebestreifen an einem Finger.

Wir wissen, was zu tun (oder genauer: zu lassen) ist. Eigentlich. Dass wir mit Natur und Umwelt sträflich umgehen - nichts Neues. Dass wir Raubbau betreiben an (endlichen) Rohstoffen - sattsam bekannt. Und zwar nicht erst seit Jahren, sondern seit Jahrzehnten. Wir machen die Ozeane zu Müllkippen, die Regenwälder roden wir.

WIr führen, so warnte UN-Generalsekretär Antonio Guterres vor den Umweltkonferenz der Vereinten Nationen, einen "sinnlosen und selbstmörderischen Krieg gegen die Natur". Und sorgen dadurch für drei folgenreiche Krisen: den Klimawandel, das Artensterben und die Umweltverschmutzung.

Auch Covid hat mit Raubbau an der Natur zu tun

Letztlich ist auch die Corona-Pandemie allem Anschein nach auf unseren zu rücksichtslosen Umgang mit der Natur zurückzuführen: Covid-19 ist eine zoonotische Krankheit, übertragen wohl durch Wildtiere, denen wir zu nahe kommen. Märkte wie der in Wuhan mit exotischen Tieren sind Brutstätten für Viren.

Auch das wissen wir. Und müssten endlich tun, was auch auf der Konferenz in Nairobi wortreich beschworen wird: umsteuern, anders handeln, nachhaltiger und ressourcen-schonender.

Zweifel an der Lernfähigkeit des Menschen

Die Zweifel aber wachsen. War zu Beginn der Pandemie noch oft die Rede davon, dass wir aus Corona lernen und die Welt "danach" eine bessere werden könne, so wächst aktuell der Eindruck: Den meisten kann es gar nicht schnell genug gehen mit einer Rückkehr zur alten Normalität. Sprich: zu Wachstum, Tempo, auch zu einem Wirtschaften wie bisher. Dass wir damit die Krisen verschärfen - wollen wir das wirklich in Kauf nehmen? Zweifel an der Lernfähigkeit des homo sapiens sind dann jedenfalls erlaubt.

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