Verbrenner-Verbot ab 2035 ist überflüssig: Nur scheinbar ambitioniert

Nürnberg - Wüsste man nichts von seinem konservativen Hintergrund, Markus Söder könnte einem fast schon als progressiv erscheinen: Nun folgt er ausgerechnet Kalifornien, dieser linksliberalen Hochburg der USA, mit der Forderung, Verbrennungsmotoren ab 2035 zu verbieten. Ein Kommentar von Redakteur Manuel Kugler.

Klingt ambitioniert, ist es aber nicht. Auch wenn es in Deutschland viele nicht mitbekommen haben oder es nicht wahrhaben wollen: Anderswo, wie in China, dem größten Automarkt der Welt, ist die Debatte um Verbrenner oder E-Auto längst entschieden. Und auch in Deutschland wird sich das E-Auto durchsetzen – vielleicht eher später als früher, aber sicher lange vor 2035. Wie sonst ließe sich erklären, dass ein Konzern wie VW heute, im Jahr 2020, ein Modell wie den neuen ID.3 bereits zum Schicksalsauto erklärt hat?

In der Praxis dürfte ein Verbrenner-Verbot – von der politischen Signalwirkung einmal abgesehen – also kaum eine Wirkung entfalten. Dass Söder sich dennoch festlegt, ist schnell erklärt: Die Deutschen lieben Verbote, und Söder gefällt sich in der Rolle des nie zaudernden, stets zupackenden Machers.

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