Infektionsschutzmaßnahmen

Virologe Hendrik Streeck hält neue Corona-Regelungen für "unlogisch"

20.9.2022, 14:53 Uhr
Virologe Hendrik Streeck hat einiges an den neuen Coronamaßnahmen zu kritisieren. 

© Christoph Hardt via www.imago-images.de Virologe Hendrik Streeck hat einiges an den neuen Coronamaßnahmen zu kritisieren. 

Im Gespräch mit Stern-TV Moderator Dieter Könnes formuliert Streeck seine Bedenken zu den neuen Beschlüssen der Bundesregierung. Ihm nach seien die Regelungen unstimmig. Während nun in Bus und Bahn Maskenpflicht gilt, kann im Flugzeug der Mund-Nasen-Schutz weggelassen werden. Hendrick Streeck findet die Maßnahmen seien wohl eher ein Kompromiss zwischen Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Justizminister Marco Buschmann (FDP).

Besonders skeptisch ist der Virologe im Bezug auf die Handhabung der Länder-Politik. Denn es gibt für die Landesregierungen keine konkreten Vorgaben. Bundesländer können je nach Infektionsgeschehen Maßnahmen individuell anpassen. Streeck äußert sein Besorgnis: Im Herbst könnte es demnach zum dritten Mal zu uneinheitlichen Regelungen kommen oder gar ein Überbietungswettbewerb entstehen.

Für den Corona-Experten sollte jetzt mehr auf Eigenverantwortung gesetzt werden. Vor allem auf dem Oktoberfest, ist ihm die Unsicherheit der Besucher aufgefallen. Streeck zeigt damit Verständnis für das Aufheben der Maskenpflicht auf der Wiesn. "Wir können nicht den Rest unseres Lebens damit verbringen, in Sorge zu sein." erklärt er am Sonntagabend. Trotzdem wird es laut dem Bonner Virologen einen Anstieg der Infektionen geben. Schwere Verläufe sollten aber aufgrund der hohen Immunisierung in der Bevölkerung gering bleiben.

Verwandte Themen