Weniger Steuern für Millionen Deutsche: Lindner will Freibeträge anheben

Berlin - Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) will, dass die arbeitenden Steuerzahler in Deutschland im nächsten Jahr entlastet werden. Das sei eine Frage der "Fairness", sagte er mit Blick auf Bürgergeld-Bezieher.

Rund 48 Millionen Deutsche sollen ab nächstem Jahr weniger Steuern zahlen. Das jedenfalls will Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP).

Lindners Plan sieht vor, dass der Grundfreibetrag auf 10.908 Euro angehoben werden soll. Das sind jährlich 561 Euro mehr als bislang. Außerdem soll der Kinderfreibetrag um 404 Euro auf 6024 Euro erhöht werden.

Die Freibeträge dienen dazu, dass das Existenzminimum der Menschen nicht durch Steuern gemindert wird.

Gegenüber der Bild-Zeitung sagte Lindner: "Wenn der Regelsatz des Bürgergelds im Januar steigt, dann muss auch der Grundfreibetrag bei der Lohnsteuer steigen. Die Menschen, die Sozialleistungen beziehen, und die arbeitenden Steuerzahler verdienen gleichermaßen Fairness."

nn.de

18.10.2022, 11:00 Uhr Regelsatz steigt auf 502 Euro

Bürgergeld: Die Aufweichung der Sanktionen ist unfair - auch für die Mehrheit der Arbeitslosen

Von Manuel Kugler

Zudem sollen Arbeitnehmer durch Lohnerhöhungen, die aufgrund der Inflation gezahlt werden, nicht in eine neue Steuerklasse rutschen und am Ende mehr Abgaben haben. So erklärt das Finanzministerium auf seiner Webseite: „Reagiert der Gesetzgeber nicht auf den Effekt der kalten Progression, steigt die Belastung für die Steuerpflichtigen allmählich an. Man spricht im Zusammenhang von der kalten Progression auch von einer ‚Steuererhöhung durch Untätigkeit‘“.

Für das Jahr 2024 plant Lindner offenbar weitere Erhöhungen von Freibeträgen - seine Pläne müssen allerdings noch von den anderen Ministerien und dem Bundestag genehmigt werden.