Wie Drosten und Lauterbach: Auch Söder erhält Drohbrief
29.5.2020, 20:08 UhrFür seinen politischen Kurs im Kampf gegen das Corona-Virus wurde CSU-Chef Markus Söder bereits persönlich bedroht und angefeindet. "Hass und Hetze nehmen zu", schrieb der bayerische Ministerpräsident am Freitag beim Kurznachrichtendienst Twitter und postete dazu das Foto eines an ihn adressierten Briefumschlags samt Inhalt. Neben einem kleinen Reagenzglas liegt ein Zettel auf dem "2019-nCoV" "positiv" steht und auf einem zweiten Zettel der Satz "trink das - dann wirst du immun".
Hass und Hetze nehmen zu: @c_drosten und @Karl_Lauterbach sind nicht allein. Auch ich erhielt am 25.5. so einen Umschlag. Verschwörungstheoretiker schüren ein gefährliches Klima. Das dürfen wir nicht zulassen. Die Politik muss Haltung zeigen und die Stimme der Vernunft sein. pic.twitter.com/ZMEGszUNnc
— Markus Söder (@Markus_Soeder) May 29, 2020
Söder verwies in seiner Mitteilung auf ähnliche Drohungen gegen den Virologen Christian Drosten und den SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach und twitterte: "Auch ich erhielt am 25.5. so einen Umschlag. Verschwörungstheoretiker schüren ein gefährliches Klima. Das dürfen wir nicht zulassen. Die Politik muss Haltung zeigen und die Stimme der Vernunft sein." Söder erhielt promt Antwort von seinem SPD-Kollegen, man müsse bei Bedrohung und Hass zusammenhalten, "unabhängig von Parteihickhack", twitterte der Gesundheitswissenschaftler.
Unfassbar. Auch Ihnen meine Solidarität, lieber @Markus_Soeder
— Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach) May 29, 2020
Bei Bedrohung und Hass müssen Politik und Wissenschaft gemeinsam stehen, unabhängig von Parteihickhack. Um die Massnahmen, die die Hetzer hier angreifen, beneidet uns fast die ganze Welt. Absurd! https://t.co/CTmsvOepHJ
Auch der Bonner Virologe Hendrik Streeck wurde nicht verschont und erhielt offenbar das gleiche Drohschreiben erhalten. "Ich habe auch Flüssigkeiten geschickt bekommen, auf denen stand, dass ich sie doch trinken solle, damit ich immun werde", sagte Streeck der Düsseldorfer "Rheinischen Post". "Ich habe das jetzt nicht als Morddrohung verstanden. Ich habe das einem Kollegen gegeben und ihn gebeten, das Päckchen unter Überdruck zu zerstören. Dann war die Sache für mich auch erledigt." Bei dem Hass gegen ihn und andere Experten gehe es letzten Endes um Angst, sagte Streeck. "Die einen haben Angst vor dem Virus, die anderen vor dem Verlust der Existenz. Das kann noch sehr viel emotionaler werden. Da müssen wir wirklich aufpassen."
Hier finden Sie täglich aktualisiert die Zahl der Corona-Infizierten in der Region. Die weltweiten Fallzahlen können Sie an dieser Stelle abrufen. Über aktuelle Entwicklungen in der Corona-Krise
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