Zehn Jahre Rauchverbot in Franken: Mehr Schall als Rauch

27.6.2020, 18:15 Uhr
Dass in Restaurants nicht geraucht werden muss, davor muss in Bayern eigentlich schon gar nicht mehr gewarnt werden - jeder im Freistaat weiß es.

© dpa Dass in Restaurants nicht geraucht werden muss, davor muss in Bayern eigentlich schon gar nicht mehr gewarnt werden - jeder im Freistaat weiß es.

Als der frühere ÖDP-Politiker Sebastian Frankenberger dem Rauch im Gastraum den Kampf ansagte, wurde er für viele zur Hassperson. Man werde ihm die langen Haare abschneiden und diese dann rauchen, wetterte mancher, in einigen Kneipen bekam der Passauer gar Hausverbot. Er ließ sich nicht schrecken und initiierte das Volksbegehren "Für echten Nichtraucherschutz" zum Rauchverbot in Gaststätten und öffentlichen Gebäuden, das auch von SPD und den Grünen unterstützt wurde. Gewettert wurde vorab viel, von den 9,4 Millionen Wahlberechtigten gingen am entscheidenden Tag im Juli 2010 aber nur 37,7 Prozent zur Wahl. Das Ergebnis: Zwei Drittel der Wähler stimmten für den verschärften Nichtraucherschutz.

Ganz neu war das alles nicht, bereits im Jahr 2008 war ein bundesweites Rauchverbot in Gaststätten eingeführt worden. Allerdings durften Wirte von Gaststätten mit einer Fläche von bis zu 75 Quadratmetern aufgrund eines Entscheids des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe das Rauchen erlauben, wenn sie ihr Lokal als Rauchergaststätte kennzeichneten.

Frankenberger sah darin den Gedanken des Gesetzes untergraben, er initiierte den Volksentscheid. Seither hat Bayern ein strengeres Rauchverbot - und die Aufregung darum hat sich gelegt. Bereits im Jahr 2017 ergab eine Umfrage der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung GfK, dass sich 69,1 Prozent der Befragten dafür aussprechen, das generelle Rauchverbot in Gaststätten und Festzelten beizubehalten. Heute ist es längst Normalität.

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