Impfquote bei Einsatzkräften

Polizeigewerkschaft: Kritik an ungeimpften Beamten ist "unfair"

3.12.2021, 13:28 Uhr
Ein Polizist in Nordrhein-Westfalen bekommt eine Booster-Impfung. In Bayern ist eine Debatte über die Tatsache aufgeflammt, dass 20 Prozent der Beamten noch nicht vollständig oder gar nicht geimpft sind.

© David Young, dpa Ein Polizist in Nordrhein-Westfalen bekommt eine Booster-Impfung. In Bayern ist eine Debatte über die Tatsache aufgeflammt, dass 20 Prozent der Beamten noch nicht vollständig oder gar nicht geimpft sind.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Bayern wehrt sich gegen Kritik an nach wie vor ungeimpften Beamten.

"Wie in den letzten beiden Tagen mehrmals in den Medienberichten zu lesen oder zu hören war, sind 20 Prozent innerhalb der Bayer. Polizei 'immer noch nicht' geimpft. Diese Art der Darstellung ist für uns als GdP in der allgemeinen Betrachtung befremdlich und aus unserer Sicht gegenüber unseren Kolleginnen und Kollegen nicht fair", heißt es in einer Mitteilung der Gewerkschaft.

"Zu Unrecht"

Die Polizei würde hier augenscheinlich "wieder mal zu Unrecht" in den „Fokus der Kritik“ gestellt. Laut GdP sei bei der Diskussion aber ein Perspektivwechsel nötig.

"Wir als GdP Bayern sagen es anders: Mehr als 80 Prozent der Bayerischen Polizei ist bereits durchgeimpft und das sind bei weitem mehr als der gesamtgesellschaftliche Durchschnitt in Bayern oder auch bundesweit, wo die Impfquoten bei jeweils unter 70 Prozent liegen."

Gesundheitliche Gründe

Zudem müsse berücksichtigt werden, dass es auch einige Kolleginnen und Kollegen gibt, die sich aus gesundheitlichen Gründen derzeit nicht impfen lassen können oder denen es aufgrund einer Covid-Infizierung zurzeit nicht möglich ist, sich impfen zu lassen.

„Wir als GdP Bayern sind der Meinung, dass unsere bayerische Polizei eine vorbildliche, weit über dem Durchschnitt liegende Impfquote hat, an der sich viele orientieren könnten“, so der Landesvorsitzende Peter Pytlik und sein Stellvertreter Florian Leitner.

"Nicht hilfreich"

Auch die jüngsten, "aus unserer Sicht unglücklichen Äußerungen des Innenministers", die bayerische Polizei habe ein Impfproblem in den eigenen Reihen, werde den Kolleginnen und Kollegen nicht gerecht und sei in dieser Diskussion „nicht wirklich hilfreich“.

Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hatte es zuletzt als "kaum vertretbar" bezeichnet, wenn ungeimpfte Polizisten im Streifendienst mit Bürgern in Kontakt kämen oder 2G-Regeln kontrollieren sollen.

„Unseren Kolleginnen und Kollegen, die pandemiebedingt eh schon hoch belastet sind, macht diese Gesamtdiskussion die tägliche Arbeit alles andere als leichter“, so die Gewerkschafter der GdP.

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