Tipps und Tricks

Gefahr im Weihnachtstrubel: Was tun, wenn meine Bankkarte gestohlen wird?

Minh Anh Nguyen

Online-Redaktion

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29.11.2024, 13:59 Uhr
Ein Dieb zieht eine Bankkarte aus der Jackentasche einer Person. (Symbolbild)

© ovanes81 via imago-images.de/PantherMedia / Ivan Zelenin Ein Dieb zieht eine Bankkarte aus der Jackentasche einer Person. (Symbolbild)

Laut polizeilicher Kriminalstatistik wurden im Jahr 2023 in Deutschland insgesamt 109.314 Taschendiebstähle angezeigt. Die Diebe verursachten so einen Schaden von rund 38 Millionen Euro, berichtet "Brisant". Besonders auf Weihnachtsmärkten wittern Diebe demnach die fette Beute.

Fast täglich werde neue Tricks der Kriminellen bekannt, erklärt Kriminaloberrat Harald Schmidt gegenüber dem "ARD"-Magazin "Sie gehen zumeist in Teams von mehreren Tätern arbeitsteilig vor: Einer lenkt das Opfer ab, ein Zweiter greift zu, ein Dritter verschwindet mit der Beute in der Menge."

Die Polizei empfiehlt, dass nach einem Diebstahl sofort alle Zahlungskarten über die Sperrnotrufnummer gesperrt werden sollten. Auch der Verein hinter der Verbraucher-Hotline betont, wie wichtig es sei, sofort zu handeln. Das sollten Betroffene über den Sperr-Notruf 116 116 wissen.

Welche Daten braucht die Hotline für eine Sperre?

Wollen Sie eine Girocard sperren, benötigen Sie dafür Kontonummer und Bankleitzahl oder alternativ die IBAN. Bei einer Kreditkarte muss der Kartenherausgeber oder die Bankleitzahl angegeben werden. Für das Online-Banking wird ebenfalls die Kontonummer und Bankleitzahl oder die IBAN benötigt.

Was kostet die Sperrung?

Der Service ist kostenlos. Aus dem deutschen Festnetz sind Anrufe bei der 116 116 ebenfalls gebührenfrei. Aus dem Mobilnetz und Ausland können je nach Anbieter jedoch Gebühren anfallen.

Muss ich mich vor Nutzung irgendwo anmelden?

Wie der Verein erklärt, kann der Sperr-Notruf jederzeit und ohne Registrierung oder Mitgliedschaft genutzt werden. Vorsorglich können die nötigen Daten jedoch kostenfrei in der Sperr-App auf dem Handy hinterlegt werden. Im Ernstfall wären alle wichtigsten Kartendaten so griffbereit.

Lässt sich die Karte über die 116 116 auch entsperren, falls sie wiedergefunden wird?

Nein. In der Regel muss die Bank beziehungsweise das Institut kontaktiert werden, welche oder welches die Karte herausgegeben hatte. Falls bei der Polizei eine KUNO-Sperrung für elektronische Lastschriftverfahren mit Unterschrift erfolgte, muss zudem die zuständige Polizeidienststelle über das Wiederauftauchen der Karte informiert werden, um die Weiterverfolgung der Anzeige zu verhindern.

Welche Anbieter sind dem Sperr-Notruf angeschlossen?

Wie der Verein erklärt, können grundsätzlich alle Girocards und die meisten Kreditkarten über die Hotline gesperrt werden. Über die Anbieter-Suche können Kundinnen und Kunden herausfinden, ob ihr Institut am Notruf angeschlossen sind: https://www.sperr-notruf.de/teilnehmer-finder.html

Tipps und Tricks: So sichern Sie sich vor Diebstahl

Um unbeschwert durch die Weihnachtszeit zu kommen, teilt die Polizei einige Tipps mit: Weihnachtsmarktbesucher sollten immer wachsam sein, erklären die Beamten gegenüber "Brisant". Da die Taschendiebe sich am typisch suchenden Blick erkennen lassen, meiden sie oft den direkten Blickkontakt zum Opfer. Auch sollte man nur das Nötigste mit auf den Weihnachtsmarkt nehmen. Das gilt für Bargeld wie auch für unnötigen Karten, Ausweise, Schlüssel, Armbanduhren und Schmuck.

Wertgegenstände sollten zudem sicher aufbewahrt werden. In verschlossenen Innentaschen der Kleidung gehören Geld, Geldkarten und Smartphone dicht am Körper getragen. Brustbeutel, Gürtelinnentaschen, Geldgürtel oder eine am Gürtel angekettete Geldbörse könnte hierbei hilfreich sein, berichtet das "ARD"-Magazin. Die Kleidung sollte zudem natürlich richtig, sprich geschlossen und körpernah, getragen werden.