Haarpflege, Lebensmittel, Wundercreme: Wie unterscheiden sich die verschiedenen Aloe Vera-Arten?

Niemand scheint zu wissen, wie viele Arten von Aloe es heute auf der Welt gibt. Die Information schwankt zwischen 250 und über 500 verschiedenen Spezies. Die verschiedenen Aloe Arten unterscheiden sich in den Inhaltsstoffen und natürlich im Aussehen. In der Klasse der Bedecktsamer des Pflanzenreiches gehören die Aloe Gewächse zu den Spargelartigen. Alleine in Südafrika gibt es mehr als 300 verschiedene Aloe. Von dieser Menge an Pflanzen sind bisher nur wenige hinsichtlich ihrer Verwendung erforscht und nur 5 werden als Arzneipflanzen eingesetzt.

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Bei der Aufzählung fällt bereits auf, dass der Name Aloe vera (vera - echt) nicht eine bestimmte Pflanze bezeichnet, sondern für mindestens zwei verschiedene Pflanzen verwendet wird. Kurzum: Das Reich der Aloe ist ein wenig erforschtes ebenso wie das Reich der Pilze.

Aloe Gel wirkt befeuchtend und ist daher in vielen Hautpflegemitteln enthalten. © Rosina-Schneider / Pixabay

Aloe Vera

Für Cremes, als Sonnenschutz und homöopathisch als Mittel gegen eine bestimmte Art von Durchfall, wird hierzulande fast ausschließlich die Aloe vera verwendet. Aus Aloe arborescens machen die Japaner eine Creme, die bei Verbrennungen, auf Wunden und bei Fußpilz zum Einsatz kommt. Aus Aloe ferox wird ein Abführmittel gemacht. Aloe saponaria dient in den Heimatländern der Pflanze als Wundheilmittel. Der eingetrocknete Saft der Blätter von Aloe succotrina wird homöopathisch aufbereitet und bei Durchfall, Hämorrhoiden und Magen-Darm-Störungen verwendet.

Die Zimmerpflanze auf Ihrer Fensterbank hat wahrscheinlich keine großen Heilwirkungen, da sie nicht in ihrer natürlichen Umgebung und im Freien wächst. Wenn Sie Aloe Produkte verwenden möchten, sehen Sie also von der Selbstherstellung ab und gehen Sie in einen Discounter in Ihrer Nähe, Ihren Bioladen oder ein Reformhaus, dort finden Sie eine große Auswahl an Aloe-Cremes, Getränken und anderen Pflegeprodukten wie der Nature Bio-Aloe Vera Spülung von der Lidl-Eigenmarke “Cien”. Wer es dennoch selbst ausprobieren möchte, eine Creme aus Aloe Gel herzustellen, findet weiter unten im Artikel ein Rezept.

Eine Aloe Creme können Sie auch ganz einfach selbst herstellen. © Jenny Porter / Pixabay

Wirken Aloe Produkte?

Ja, warum sollten sie auch nicht? Allerdings kommt es wie so oft auf die Güte und die Menge der Inhaltsstoffe an. Wenn beispielsweise Gel angeboten wird, welches aber auch den Saft der Aloe vera enthält, dann kann es zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen (leichte Vergiftung - Durchfall). Am sichersten fahren Sie mit einem Arzneimittel aus der Apotheke, welches eine Zulassung erhalten hat. Aber natürlich ist auch der Saft aus der Aloe vera in der richtigen Dosierung ein Superfood, denn er enthält:

Äußerlich angewendet wirkt Aloe Gel (das Blattinnere besteht aus Gel und Saft, das Blattäußere ist giftig) befeuchtend und ist daher in vielen After Sun-Produkten enthalten. Aber auch Tagescreme, Reinigungsmilch und andere Hautpflegemittel sind mit dem Gel der Aloe vera angereichert.

Aloe vera als Haarpflegemittel

Auch für die Haare ist Aloe vera ein tolles Pflegemittel. Sie können das Gel (gekauft oder aus der eigenen Pflanze) in die Kopfhaut einmassieren, wo die Inhaltsstoffe (Enzyme, Vitamine und Aminosäuren) die Kopfhaut nähren und vielleicht auf längere Dauer der Anwendung auch Schuppen zum Verschwinden bringen.

Rezept für Aloe Creme

Ohne ganz von vorne anzufangen, können Sie einfach eine Tagescreme als Grundlage verwenden. Diese sollte möglichst neutral und simpel sein (zum Beispiel die neutrale Gesichtscreme von Lavera). Sie brauchen:

Schneiden Sie die Ränder von den Aloe Blättern ab. Entfernen Sie dann die Ober- und die Unterseite des Blattes vorsichtig und waschen Sie den Saft vom Gelkern. Zerkleinern Sie den Gelkern und mischen Sie die Tagescreme unter. Wenn Sie die Aloe-Klumpen stören, dann können Sie die Mischung durch ein Sieb streichen - das ändert nichts an der Wirksamkeit. Füllen Sie die nun durch Aloe-Gel bereicherte Creme in ein sterilisiertes Glas ab und genießen Sie den super durchfeuchtenden Effekt Ihrer eigenen Creme.

Aloe Saft und Gel

Den Saft der Aloe vera sollten Sie kaufen und nicht selbst extrahieren, denn die Bitterstoffe sind erheblich und eventuell vergiften Sie sich. Halten Sie sich beim Genuss des Saftes an die Angaben auf der Flasche des Herstellers, dann sind Sie auf der sicheren Seite und können die vielen Vorteile dieses Superfoods voll auskosten.

Das Gel der Aloe vera können Sie in Joghurt oder andere Dinge einrühren und Sie erhalten so ein Extra an Hydrierung, was besonders an heißen Tagen perfekt ist für den Organismus.