Schwerhörigkeit

Was zahlen die gesetzlichen Krankenkassen für ein Hörgerät?

Die Wahl des Hörgerätes hängt immer vom individuellen Nutzen ab.

© Mark Paton / unsplash.com Die Wahl des Hörgerätes hängt immer vom individuellen Nutzen ab.

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Schwerhörigkeit ist immer eine ernst zu nehmende Diagnose. Auch jüngere Generationen sind heutzutage nicht selten betroffen. Vielfältige Lärmquellen wie Stadtlärm, laute Umgebungsgeräusche am Arbeitsplatz sowie das Hören von zu lauten Medien, setzen uns täglich einer wachsenden Lärmverschmutzung aus.

Wann benötigt man ein Hörgerät?

Menschen, die unter einer Schwerhörigkeit leiden, hören nicht einfach nur schlechter, denn auch das Stresssystem ist in diesem Zustand schwer beansprucht. Das Gehirn versucht permanent das unzureichend Gehörte zu erkennen und die Lücken durch Erinnerungen zu füllen. Es läuft dadurch auf Hochtouren und es überrascht daher nicht, dass Betroffene meist über schnelle Erschöpfung und Kopfschmerzen klagen.

Es ist also wichtig, zeitnah nach Erkennen der ersten Symptome einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt aufzusuchen, um auch Folgeerkrankungen nicht weiter voranschreiten zu lassen. Der Arzt kann dann die Schwerhörigkeit und den Grad dieser feststellen. Unter bestimmten Bedingungen erhält man bei entsprechender Diagnose ein Rezept zur Kostenübernahme für ein Hörgerät durch die gesetzliche Krankenkasse.

Wie wird Schwerhörigkeit diagnostiziert?

Der Hals-Nasen-Ohren-Arzt stellt im Laufe der Anamnese und der körperlichen Untersuchung fest, ob eine Schwerhörigkeit vorliegt und wenn ja, wie schwer diese bereits ist.

Fragen rund um etwaige Erkrankungen, Beruf (Tätigkeit in lauter Umgebung), mögliche Erbkrankheiten und Hobbys geben dem Arzt Aufschluss darüber, ob eine Hörminderung vorliegen könnte. Verschiedene Hörtests geben dann Aufschluss darüber, wie es um das Hörvermögen steht.

Beispielsweise ist gut vorstellbar, dass ein Mensch, der sein Leben lang in einer lauten Umgebung gearbeitet hat, vielleicht in einer Schreinerei, tagtäglich sein Gehör stark beansprucht hat und der Verschleiß im Laufe des Alters deutlich spürbar wird.

Treten die ersten Symptome auf, wie Beschwerden von Familienmitgliedern über einen zu lauten Fernseher, oder die Schwierigkeit Gesprächspartner in einer lauten Umgebung zu verstehen, sollte man zeitnah einen Arzt aufsuchen. Umso eher eine Hörminderung festgestellt wurde, umso weniger setzt der Betroffene sich dem Folgestress aus, der durch eine (langfristige) Hörminderung entsteht.

Welche Kosten werden wirklich übernommen?

Wenn eine Hörminderung in entsprechendem Ausmaß vom Arzt diagnostiziert wurde, stellt er ein Rezept für ein Hörgerät aus. Mit diesem Rezept kann man dann zu einem Akustiker gehen und sich über das Tragen eines Hörgerätes informieren lassen. Die Krankenkassen übernehmen in diesem Fall einen festen Betrag von ca. 741 Euro. Lediglich eine Rezeptgebühr von 10 Euro muss vom Betroffenen getragen werden.

Hörgeräteakustiker sind dazu verpflichtet, zuzahlungsfreie Modelle anzubieten, die aber dem aktuellen Stand der Technik entsprechen. Wer sich allerdings für komplexere Geräte interessiert, wie die Möglichkeit mehrere koppelbare Bluetooth-Geräte anzubinden oder Ähnliches, der muss den Differenzbetrag zwischen Krankenkassenleistung und Kosten für das gewählte Modell selber tragen.

Die Wahl des passenden Hörgerätes

Zum einen hängt die Auswahl eines passenden Hörgerätes von den individuellen Ansprüchen ab. Beispielsweise ob man viel Sport treibt und daher häufig Windgeräuschen ausgesetzt ist, oder ein Modell benötigt, was mit Transpirationsnässe gut auskommt. Die Auswahl wäre sicher anders als die des Fans klassischer Musik, der höchsten Wert auf Klangqualität legt.

Heutzutage ist die Technik extrem gut entwickelt und führende Akustiker bieten eine breitgefächerte Auswahl von verschiedenen Hörgeräten, die beispielsweise unsichtbar im Ohr sitzen oder kaum sichtbar hinter dem Ohr. Da jedes Leben individuell ist, ist es sinnvoll, sich intensiv beraten zu lassen. In der Regel wird durch die Akustiker auch immer ein Testzeitraum angeboten, indem man für sich herausfinden kann, ob die Wahl des Modells in den Alltag und zum Schwerhörigkeitsgrad passt.