Vor- und Nachteile
Ist Mineralwasser besser als Leitungswasser? Diese Fakten werden Sie überraschen
5.5.2022, 05:57 Uhr
Hinsichtlich des Preises gibt es in Deutschland einen eindeutigen Gewinner beim Thema Trinkwasser. Denn Leitungswasser ist weitaus günstiger als Mineralwasser aus dem Supermarkt. Durchschnittlich 0,2 Cent pro Liter kostet die Erfrischung aus dem Hahn laut Umweltbundesamt. Die günstige Variante aus dem Supermarkt schlägt dagegen mit 13 Cent zu Buche (Stand: Mai 2022). Laut Verbraucherzentrale Brandenburg kann eine vierköpfige Familie somit etwa 230 Euro pro Jahr sparen, wenn sie statt Mineralwasser das Wasser aus der Leitung trinkt.
Zudem ist Leitungswasser besser für die Umwelt. Durch den Transport von Mineralwasser fällt mehr CO2 an, insbesondere wenn Glasflaschen befördert werden, weil sie schwerer sind. Andererseits entstehen auch durch die Herstellung und das Recycling von Plastik unnötige Emissionen. Für Plastikflaschen wird Erdöl und Energie benötigt. Leitungswasser belastet laut Stiftung Warentest dagegen im Vergleich nur ein Prozent der Umweltbelastungen von Mineralwasser, da es weder abgefüllt noch mit einem Fahrzeug transportiert werden muss. "Aufbereitung, Speicherung und Verteilung des Leitungswassers bringen insgesamt viel weniger Klima- und Umweltbelastungen mit sich als Verpackung, Abfüllung und vor allem der Transport beim Mineralwasser", erklärt Mirjam Busch vom Institut für Energie- und Umweltforschung in Heidelberg dem Magazin Ökotest.
Mineralwasser oder Leitungswasser? So steht es um die Qualität
Doch wie steht es um die Wasserqualität? Aufgrund des höheren Preises entsteht oft der Eindruck, Wasser aus dem Supermarkt sei qualitativ hochwertiger. Fest steht: Leitungswasser ist das am strengsten kontrollierte Lebensmittel in Deutschland. Zwar werden immer wieder kritische Inhaltsstoffe gefunden, allerdings treten diese nach der Aufbereitung nur in so geringen Mengen auf, dass diese nicht weiter schädlich sind. Die Grenzwerte wurden laut Stiftung Warentest bei allen Proben eingehalten.
Auch das Umweltbundesamt ist mit der Trinkwasserqualität in Deutschland zufrieden. Mehr als 99 Prozent der Messwerte entsprechen den Güteanforderungen der Trinkwasserverordnung oder übertreffen diese. Bei Mineralwasser können ebenso Fremdstoffe wie Uran, Bor oder Arsen in die Gesteinsschichten gelangen und zwar mit dem Regenwasser. Daher ist es ein Mythos, dass Mineralwasser per se reiner sei. Strengere Kontrollen finden beim Leitungswasser statt.
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Einen höheren Mineralstoffgehalt weist dagegen Mineralwasser auf. Bei sportlich aktiven Personen können die Inhaltsstoffe Natrium, Kalium, Calcium und Magnesium in höherer Menge Vorteile haben. Allerdings gibt es für den Mineralgehalt keine genauen Vorgaben seitens des Gesetzgebers. Ein Blick auf das Etikett lohnt sich, um festzustellen, ob das Wasser wirklich entsprechend viele Mineralien enthält, wie der Hersteller anpreist. Zudem ist ein hoher Mineralgehalt im Wasser nicht alleiniger Faktor für die menschliche Gesundheit. Eine ausgewogene und gesunde Ernährung hat viel größeren Einfluss.
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Wer Bleirohre im Haus hat, muss beim Leitungswasser vorsichtig sein. Denn das Schwermetall könnte die Flüssigkeit auf den letzten Metern verunreinigen. Hartes, also kalkhaltigeres Wasser aus der Leitung enthält zwar mehr Kalzium und Magnesium. Allerdings sind die Werte nach der Entsalzung "nicht mehr erwähnenswert", sagt die Ökotrophologin Inga Schneider. Somit hat das Mineralwasser beim Mineralgehalt die Nase vorn - allerdings nur bedingt, je nach Sorte.
Weitere Informationen zum Leitungswasser der N-Ergie finden Sie hier.
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