Aus China

Farizon Homtruck: Elektro-Lkw mit Küche, Dusche und Waschmaschine

10.11.2021, 20:51 Uhr
Farizon Homtruck: Elektro-Lkw mit Küche, Dusche und Waschmaschine

© Hersteller

Weitaus mehr noch als Pkws tragen die großen Trucks zu jenen Emissionen bei, die den Verkehrssektor in Zugzwang bringen. Und deshalb müssen sich auch die „Nutzis“ der Zukunft auf alternative Antriebe umstellen. Die größten Chancen sehen Fachleute in der Brennstoffzelle. „Anders als bei den batterieelektrischen Fahrzeugen wird die Zuladung nicht durch schwere Akkus limitiert“, führt Ferry M.M. Franz, Direktor Hydrogen Affairs bei Toyota, einen der Gründe aus.

Trend Elektro-Truck

Doch auch als BEV (Battery Electric Vehicle) ist der Lkw längst nicht abgeschrieben. So gut wie alle Hersteller verfolgen entsprechende Projekte, von Daimler mit dem eActros über Renault (D Z.E.) und Volkswagen, dessen Nutzfahrzeugsparte Traton beispielsweise MAN (e-Truck) und Scania unter ihrem Dach vereint. Der amerikanische Elektrolastwagen-Hersteller Nikola hat unlängst gemeinsam mit Iveco ein Werk in Ulm eröffnet. Und dann ist da noch Tesla mit seinem Semi Truck.

Farizon Homtruck: Elektro-Lkw mit Küche, Dusche und Waschmaschine

© Farizon

Just der Semi hat offenkundig auch Farizon inspiriert. Die Marke gehört zum chinesischen Geely-Konzern, wie Polestar, Lynk & Co. oder Volvo. Dass Geely auch einen Anteil an der Nutzfahrzeugsparte Volvo Trucks hält, ist bei der Entwicklung des Homtruck nur von Vorteil gewesen.

Drei Alternativ-Antriebe

Anders als der Tesla Semi fährt der nicht minder futuristische Farizon-Lkw antriebstechnisch allerdings mehrgleisig: Angekündigt ist er als rein batterieelektrisches BEV, als E-Variante mit reichweitenverlängerndem Range Extender und schließlich als Hybrid mit einer Methanol-Brennstoffzelle. Nähere Angaben zu Leistung oder Reichweite gibt es noch nicht.

Akkus zum Tauschen

Farizon Homtruck: Elektro-Lkw mit Küche, Dusche und Waschmaschine

© Farizon

Farizon Homtruck: Elektro-Lkw mit Küche, Dusche und Waschmaschine

© Farizon

Die reine Elektro-Version soll auf ein Batterietauschsystem zurückgreifen können. Die Idee wird in China auch staatlicherseits im Rahmen lokaler Pilotprojekte vorangetrieben und durchaus mit dem Ausbau der Ladeinfrastruktur auf eine Ebene gesetzt.

Weil es beim BEV auf die Reichweite ankommt, zeigt sich der Homtruck aerodynamisch rundum optimiert. Zwischen Zugfahrzeug und Trailer tut sich nur eine Mini-Lücke auf, klassische Außenspiegel gibt es nicht, stattdessen wachen Kamera-Augen über das rückwärtige Geschehen.

Mit Küche und Bad

In der Bezeichnung Homtruck steckt das englische Wort „Home“ für „Heim“. Tatsächlich sollen sich Trucker beziehungsweise Truckerin an Bord wie zuhause fühlen. Die Vollvernetzung kommt auch dem beruflichen Tun zugute – beispielsweise, indem sich der Sattelschlepper mit dem Logistikserver verbindet, um Aufträge in Echtzeit abzurufen oder indem er Verkehrsdaten, wiederum in Echtzeit, auswertet und darauf basierend Ausweichrouten berechnet. Ein Teil der mit natürlichen Materialien wie Bambus ausgestatteten Kabine bietet aber auch privaten Komfort: Sie gleicht einem vollausgestatteten Mini-Appartement, dem es weder an einem Bett noch einer Nasszelle mit Dusche und WC oder einer Waschmaschine fehlt.

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