Fälle häufen sich

Verpasster Anruf von dieser Nummer? Warum Sie hier derzeit besonders vorsichtig sein sollten

Stefan Zeitler

Online-Redaktion

E-Mail zur Autorenseite

24.11.2024, 14:11 Uhr
Verpasster Anruf von dieser Nummer? Dann sollten Sie aufpassen. (Symbolbild)

© imago Verpasster Anruf von dieser Nummer? Dann sollten Sie aufpassen. (Symbolbild)

Derzeit erhalten zahlreiche Menschen Anrufe, die mit einer niederländischen Vorwahl (+31) beginnen. Mittlerweile finden sich auch auf Portalen wie "gutefrage.net" mehrere Einträge , die unter anderem den Titel "Warum bekomme ich momentan so viele Anrufe aus den Niederlanden?" tragen.

Ein Blick in die Kommentare macht klar: Derjenige ist mit seinem Problem aktuell nicht alleine. Zahlreiche Menschen erhalten ebenfalls solche Anrufe.

Direkt an dieser Stelle sei gesagt: Grundsätzlich sollten Sie Anrufe von unbekannten Nummern aus dem Ausland nicht annehmen und vor allem auch nicht zurückrufen. Das rät auch die Verbraucherzentrale Niedersachsen beispielsweise auf eine Nachfrage seitens dem Online-Portal "CHIP", das ebenfalls über diese Anrufe berichtet.

Bei den Anrufen handelt es sich um Spam. Die Maschinen dahinter können zahlreich verschieden ausfallen. So gibt es beispielsweise sogenannte Ping-Anrufe. Dabei klingelt das Telefon nur ganz kurz. Betrüger hoffen, dass man dann die Nummer zurückruft. Problem: Hierbei handelt es sich dann um eine kostenpflichtige Nummer, die dem Rückrufer unbewusst das Geld aus der Tasche zieht.

Hebt eine Person am anderen Ende der Leitung wirklich ab, werde oft versucht, an persönliche Daten wie Bankdaten, PINs oder Passwörter zu gelangen, erklärt die Verbraucherschutzzentrale hierzu weiter.

In anderen Fällen setzen die Betrüger ihre Opfer unter Druck, indem sie zu angeblichen Zahlungen auffordern, die noch offen sein. Hier gilt: Entweder sofort auflegen oder klar und deutlich sagen, dass hier kein Interesse oder kein Grund für den Anruf bestehe. Viele Verträge können rein rechtlich gar nicht am Telefon abgeschlossen werden.

In keinem Fall sollten Sie über sensible Passwörter oder ähnliche Daten am Telefon sprechen. Hier gilt immer: Nummern, die Sie nicht kennen, am besten gleich auf Ihrem Telefon blockieren – es sei denn, sie erwarten einen Anruf aus dem Ausland. Beispielsweise, wenn Sie mit dem Vermieter einer Ferienwohnung vor dem Abflug in Kontakt treten wollen.

In einem Fall, der unserer Redaktion vorliegt, wurde eine Person in den letzten Tagen ebenfalls häufig von einer niederländischen Telefonnummer angerufen. Auch hier hat die Person die Nummer direkt auf dem Smartphone blockiert.

Ältere Beispiele

Bereits bekanntes, aber noch immer ebenfalls gerne verwendetes Muster: Die "Hallo Papa/Hallo Mama"-Nachricht. Meist per SMS. Hier schreiben angeblich die eigenen Kinder und fragen, ob man Sie unter der nun neuen Nummer einmal anrufen oder aber auch auf WhatsApp anschreiben könne.

Eigentlich leicht zu erkennen

Auch hier machen es die Betrüger einem eigentlich leicht: So macht diese Nachricht eigentlich überhaupt keinen Sinn. Der Absender hat ja offensichtlich Ihre Nummer in diesem Moment bereits. Dann hätte er Sie auch direkt auf WhatsApp anschreiben können, statt per SMS zu fragen, ob Sie – unter der ja exakt gleichen Nummer – per WhatsApp antworten können.

In sämtlichen Fällen gilt: Nachrichten unverzüglich löschen und keinesfalls darauf reagieren. Oft fragen sich auch Menschen, ob irgendetwas falsch gemacht wurde, weil man solche Spam-Nachrichten erhält. Hier kann man für Beruhigung sorgen. Mittlerweile arbeiten Betrüger mit hochintelligenten Maschinen. Diese generieren in der Sekunde Hunderte Zahlenkombinationen – bis irgendwann eine echte Nummer zufällig herauskommt, die dann angeschrieben wird.

Heißt im Klartext: Auch wenn Sie nicht auf "gefährlichen Seiten" surfen, kann es Sie mit einer Nachricht hier einmal treffen.

Keinesfalls darauf reagieren

Solange Sie darauf nicht reagieren, kann Ihnen auch nichts passieren. Gefährlich kann es erst dann werden, wenn Sie auf Links klicken und dort persönliche Daten wie Passwörter oder Kontonummern eingeben.

Meist treten diese Spam-Mails alle zwei, drei Monate schubweise auf. Dann erhalten Sie mehrere Nachrichten auf ein paar Tage verteilt. Irgendwann hört der Spam dann wieder auf – bis eine künstliche Maschine in ein paar Monaten wieder zufällig bei Ihrer Telefonnummer herauskommt.

In einem Beispiel, das unserer Redaktion vorliegt, kam es gleich zu drei verschiedenen Nachrichten innerhalb weniger Tage. Auch hier hat der Empfänger einfach nicht darauf reagiert, beziehungsweise die Nachrichten über die SMS-Funktion sogar als Spam gemeldet. Vorteil: Nach einiger Zeit erkennt ihr Telefon den Absender und leitet die Nachricht automatisch in den Spam-Ordner weiter, ohne Ihnen die Nachricht extra zu pushen.