Löcher in Klamotten

Was hilft gegen Kleidermotten? Hausmittel und Tipps

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3.10.2022, 06:00 Uhr
Löcher in der Kleidung? Ist sie einmal von Motten befallen, muss man die Schädlinge möglichst schnell bekämpfen.

© IMAGO/Eva Blanco Löcher in der Kleidung? Ist sie einmal von Motten befallen, muss man die Schädlinge möglichst schnell bekämpfen.

Wer Kleidermotten im Schrank hat, hat einiges an Arbeit vor sich. Laut dem Deutschen Schädlingsbekämpfer-Verband kann eine weibliche Motte bis zu 250 Eier legen. Aus ihnen schlüpfen Raupen, und genau die sind das Problem: Auf ihrer Speisekarte stehen tierische Produkte wie Wolle, Haaren und Federn, aus denen sich die Raupen ihre körperlangen, beiderseitig offenen Gespinströhre bauen.

Sobald die Raupen zu Motten schlüpfen, nehmen sie keine Nahrung mehr auf. Das liegt an ihren verkümmerten Mundwerkzeugen, die für Aufnahme von Nahrung nicht mehr geeignet sind. Nur zwei bis drei Wochen später sterben die Kleidermotten. Doch trotz ihrer kurzen Lebensdauer haben sie genug Zeit, Ihren Schrank zu befallen. Was hilft dagegen? Wir klären auf.

So erkennt man einen Kleidermottenbefall

Wenn man viele kleine Löcher in der Kleidung hat und sich zarte, weiße Fäden daran befinden, kann man mit hoher Sicherheit von einem Kleidermottenbefall ausgehen. Meistens sind auch Eier und Larven an der Kleidung zu sehen. Teilweise fliegen auch Kleidermotten auf, wenn man den Kleiderschrank oder die Schublade öffnet. Das sind kleine Falter mit gelblich-braunen, glänzenden Flügeln. Sie werden etwa vier bis neun Millimeter groß.

So sehen die Larven der Kleidermotte aus.

So sehen die Larven der Kleidermotte aus. © imago stock&people

Das Ausmaß des Befalls kann man mit Lockstofffallen ermitteln. Somit kann man beispielsweise feststellen, ob neben dem einen Schrank noch weitere Plätze befallen sind, beispielsweise Kisten und Truhen oder Textilien in anderen Räumen. Lockstofffallen arbeiten mit Hormonen, die männliche Kleidermotten anlocken. Diese kleben fest und können sich nicht mehr vermehren.

Chemische Mittel bei einem Kleidermotten-Befall? Das spricht dagegen

Im Handel gibt es eine Vielzahl von Mitteln, die einem Motten-Befall vorbeugen oder diese bekämpfen sollen. Darunter sind aber viele chemische Präparate, die auch für den Menschen giftig sind. "Auf die Verwendung dieser Mittel sollte soweit möglich verzichtet werden", rät das Umweltbundesamt. Stattdessen solle man lieber Vorsorge ergreifen und alternative Bekämpfungsmaßnahmen nutzen.

Auch die Zeitschrift Öko-Test rät von chemischen Giften ab. Was die Motten tötet, könne auch das Nervensystem von Mensch und Haustieren angreifen. Es würden Kopfschmerzen und Augenreizungen bis hin zu depressiven Verstimmungen drohen. Bei Klebefallen besteht dieses Problem nicht, dafür erwischt man mit ihnen nur die geschlechtsreifen Männchen.

So kann man Kleidermotten auf natürliche Weise bekämpfen

Wenn man einen Befall bemerkt, sollte man durchlöcherte Kleidungsstücke, die man nicht behalten will, umgehend in einer fest verschlossenen Plastiktüte im Restmüll entsorgen. Alle weiteren befallenen Textilien und Stoffe in der Nähe in der Nähe sollten so gut wie möglich gereinigt werden. Kleidung lässt sich waschen, Teppiche lassen sich aussaugen und abklopfen. Anschließend muss man sie mit einer von mehreren Methoden weiterbehandeln:

  • Textilien können in die pralle Sonne gelegt werden. Dabei sollten sie immer mal wieder gewendet werden, damit Eier und Larven im ganzen Kleidungsstück ausgetrocknet werden.
  • Unempfindliche Kleidung kann bei rund 60 Grad für eine Stunde im Ofen erhitzt werden. Dabei muss man wegen der Brandgefahr durch eine ungleichmäßige Hitzeentwicklung in der Nähe bleiben.
  • Im Gefrierschrank bei -18 Grad sterben Eier und Larven ebenfalls ab, wenn man die Kleidung dort eine Woche belässt.

Es empfiehlt sich, eine der Methoden im Abstand von etwa drei Wochen zu wiederholen, falls man beim ersten Mal nicht alle Motten erwischt hat.

Gleichzeitig muss man aber auch Schränke und Ritzen, beispielsweise auch Fußleisten in Schranknähe, reinigen. Dafür wischt man Flächen mit Essigwasser. Ritzen kann man mit einem heißen Föhn behandeln, wenn das Material das aushält.

Bei einem hartnäckigen, wiederkehrenden Befall sollte ein sachkundiger Schädlingsbekämpfer zu Rate gezogen werden, rät das Umweltbundesamt.

Wie kann man vorbeugen, damit Kleidermotten sich nicht ansiedeln?

Ein weiterer Rat: Kleidung nur gereinigt in die Schränke legen. Denn Schweiß und Hautschuppen können die Schädlinge anlocken. Selten benutzte Kleidungsstücke sollte man regelmäßig ausklopfen und auslüften. Das Umweltbundesamt rät sogar, solche Textilien zu reinigen und gut verschlossen zu verpacken.

Duftstoffe wie etwa Lavendel und Zedernholz vertreiben teilweise auch die Kleidermotten. "Sie helfen dabei, den Motten das Leben schwer zu machen, und das ganz ohne Gift", schreibt die "Öko-Test".