Fürther Vapiano-Filiale stellt Betrieb im fünften Jahr ein

6.4.2020, 06:00 Uhr
Fürther Vapiano-Filiale stellt Betrieb im fünften Jahr ein

© Hans-Joachim Winckler

Wer dort anruft, der wird von der Stimme eines Anrufbeantworters freundlich darauf hingewiesen, dass man das Restaurant "aufgrund der Bedrohung durch das Coronavirus zum Schutz unserer Mitarbeiter und Gäste vorübergehend schließen" müsse. Wann und ob überhaupt dort jemals wieder Pizza, Pasta und Salate über den Tresen gereicht werden, ist derzeit also ungewiss.

Fast genau fünf Jahre nach der Eröffnung ist damit der Betrieb des bei den Fürthern – und dank der verkehrsgünstigen Lage direkt am Frankenschnellweg auch bei ihren Nachbarn – beliebten Lokals unterbrochen. Probleme hatte das börsennotierte Unternehmen schon vor Corona, weil offensichtlich bei weitem nicht alle seine weltweit über 230 Restaurants so gut liefen.

Auch sonst war das Fürther Vapiano von Beginn etwas anders als die übrigen Filialen. Als erstes, sogenanntes Freestander-Restaurant der mediterranen Kette nahm es im Mai 2015 an der Poppenreuther Straße seinen Betrieb auf. Zuvor hatte sich Vapiano an anderen Standorten auf die Innenstädte konzentriert, also eben gerade nicht freistehend. Das neue Modell hat sich das Unternehmen seinerzeit auch etwas kosten lassen: Bei rund vier Millionen Euro lagen eigenen Angaben zufolge die Investitionskosten. Für den eigenwilligen Entwurf zeichnete der preisgekrönte Südtiroler Architekt Matteo Thun verantwortlich.

Das Fürther Restaurant war bewusst als Pilot geplant, in dem verschiedene Angebote getestet und evaluiert werden sollten. Voraussetzung war das gut einsehbare, unbebaute Grundstück an der hochfrequentierten A 73. Ganz bewusst habe man sich dabei nicht Burgerketten mit ihren Drive-Throughs zum Vorbild genommen, weil Wert auf die persönliche Kommunikation gelegt werden sollte.

Ein Link läuft ins Leere

Nun, fünf Jahre später und mitten in der auch und gerade für die Gastronomie existenzbedrohenden Corona-Pandemie, sind die Insolvenzverwalter am Zug. Das zuständige Amtsgericht Köln hat dazu die Rechtsanwaltsgesellschaft Pluta mit Hauptsitz in Ulm bestellt. "Die aktuelle Krise ist für alle Beteiligten eine sehr große Herausforderung, da wir den Geschäftsbetrieb in den Restaurants derzeit nicht fortführen können", erklärt Pluta-Rechtsanwältin Ruth Rigol in einer Pressemitteilung. "Unser Ziel ist es immer, eine Sanierungslösung und damit eine Fortführung des Unternehmens zu erzielen. Derzeit können wir allerdings noch nicht abschätzen, wann der Geschäftsbetrieb bei Vapiano wieder aufgenommen werden kann."


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Die freundliche Anrufbeantworterstimme verweist dann übrigens noch auf die Vapiano-Homepage, auf der ihrerseits für "social distancing" und "stay at home" geworben wird. Via Newsletter verspricht sie zu informieren, "wenn wir wieder öffnen können". Allerdings läuft der Internetlink dorthin derzeit ins Leere.


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