Fürth geht gegen illegale Altkleidersammler vor

22.6.2019, 16:00 Uhr
Mit Altkleidern lässt sich Geld verdienen.

Mit Altkleidern lässt sich Geld verdienen.

Gutes Geld verdient die Kommune nicht nur mit dem Verkauf von Altpapier und Altmetall. Auch das Geschäft mit gebrauchter Kleidung ist lukrativ. Deshalb reagiert sie empfindlich auf illegale Textilsammler, die ein Stück vom Kuchen abhaben möchten.

Seit Jahresbeginn haben Mitarbeiter des Ordnungsamtes 16 nicht ordnungsgemäß angemeldete Container auf Privatgrund festgestellt. Sie wurden versiegelt, gegen weitere Einwürfe mit Plastikfolie umhüllt und mit Hinweiszetteln versehen, dass sich die Betreiber der Sammlung melden sollen, wenn sie nicht angezeigt werden wollen.

Die meisten Grundstückseigentümer, die von den Containern oft gar nichts wussten, begrüßten nach Angaben der Stadt dieses Vorgehen. Zehn der versiegelten Sammelbehälter sind nach Ablauf der gesetzten Frist und ausbleibender Meldung durch kommunale Kräfte entfernt worden. Neun davon wurden durch das Amt für Abfallwirtschaft nach dem Entleeren verschrottet. Nicht nur aus finanziellen Gründen kennt die Stadt kein Pardon. Ihr geht es auch um die Sauberkeit. Verleiten doch nicht regelmäßig geleerte Altkleidercontainer dazu, in deren Umfeld weitere Abfälle abzulagern.

Über 410 Tonnen Textilien sind vergangenes Jahr im Fürther Stadtgebiet eingesammelt worden. Den Löwenanteil hat sich die Stadt mit 130 eigenen Containern gesichert. Daneben brachten es ordentlich gemeldete gewerbliche Sammler auf 47 Tonnen und gemeinnützige Sammler wie Kirchengemeinden oder Hilfsorganisationen auf 181 Tonnen.

Bis vor drei Jahren hat die Kommune die Altkleidersammlung Privatunternehmen überlassen. Das bereitete ihr jedoch keine Freude, weil diese wegen angeblich sinkender Erlöse Abstriche an den Standgebühren einforderten. Deshalb hat Fürth das Geschäft an sich gezogen. Den Ärger ist sie jedoch nicht völlig losgeworden.

Aus den Behältern gefischt

Neben illegalen Sammlern bereitet Räuberei an den Containern Sorgen. Die teilweise gut erhaltene Kleidung wird vielfach mehr oder weniger geschickt aus den Behältern gefischt. "Manche verschließen die Einwurfklappen und postieren sich davor, um Textilien direkt in Empfang zu nehmen", berichtet Müllabfuhr-Chef Wolfgang Rückl. Und dagegen sei kein Kraut gewachsen. "Wir können unmöglich alle 130 Sammelcontainer rund um die Uhr überwachen", sagt Rückl. Wenigstens den Haien will die Stadt nun das Handwerk legen.

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