Als Ersatz: Fürther Stadthalle erhält große Terrasse

4.8.2019, 16:00 Uhr
Als Ersatz: Fürther Stadthalle erhält große Terrasse

© Thomas Scherer

Bevor die Investoren mit dem Bau des Hotels loslegen können, haben sie erst etwas anderes zu erledigen: Die Stadthalle muss eine neue Außenfläche bekommen. Ersatz für das, was Robert Steinkugler, der Geschäftsleiter der Veranstaltungsstätte, "Piazza" nennt.

Bisher kann die Stadthalle bei Bedarf den Paisleyplatz nutzen, und das ist regelmäßig nötig. Etwa, wenn bei Messen auch Exponate und Stände im Freien vorgesehen sind. Wenn Aussteller ihre Waren anliefern. Wenn Firmen bei Großveranstaltungen mehr Raum benötigen und draußen ein Zelt aufbauen. Oder wenn bei Rock-Konzerten Tourbusse und Übertragungswagen des BR abgestellt werden müssen.

All dies soll auch in Zukunft möglich sein. Als Ersatz für den Paisleyplatz, den die Stadt verkauft hat und auf dem das "Holiday Inn Express"- Hotel mit 148 Doppelzimmern errichtet werden soll, wird deshalb der Bereich zwischen Stadthalle und Uferstraße neu gestaltet.

Der grüne Abhang zur Rednitz, an dessen Anblick man sich gewöhnt hat, ist damit Vergangenheit. An seiner Stelle wird eine große Terrasse geschaffen, die auf einer Ebene an die Glasfront der Stadthalle angrenzt. Sie soll bis zu den Bäumen an der Straße reichen.

Steinkugler hofft, dass die Außenfläche bis November fertig ist. Sie wird ihm zufolge während der Zeit, in der sich an der Halle die Großbaustelle fürs Hotel auftut, eine zusätzliche wichtige Funktion haben: Dann nämlich wird der Eingangsbereich von Kränen und anderen Baufahrzeugen umgeben sein. Alles, was nicht über den Wirtschaftshof der Stadthalle angeliefert werden kann, muss über die neue Terrasse zur Halle transportiert werden. Nach Steinkuglers Kenntnis kann erst richtig mit dem Hochbau begonnen werden, wenn die Ausweichfläche zur Verfügung steht.

Säulen werden verstärkt

Die Investoren, die Düsseldorfer Real Estate Management Assistance GmbH (RMA), hatten jüngst gegenüber den Fürther Nachrichten noch davon gesprochen, Ende August oder im September mit den Hochbaumaßnahmen beginnen zu wollen. Eine Bitte der FN um den aktuellen Zeitplan blieb bisher noch unbeantwortet.

Geduld hat das Vorhaben den Verantwortlichen auch bisher schon abverlangt. Im Frühjahr hatten sie noch vor, bereits im August mit dem Bau beginnen zu können. Doch dann geriet man, wie berichtet, einige Wochen in Verzug. Schuld hätten zum einen "viele Kleinigkeiten", wie ein Firmenvertreter Anfang Juli sagte, zum anderen habe im Frühjahr der planende Architekt angekündigt, nicht die Bauleitung übernehmen zu wollen. Ersatz musste her.

Begonnen haben inzwischen nicht nur die Arbeiten vor der Halle, sondern auch in der Tiefgarage, wo die tragenden Säulen verstärkt werden, damit oben auf dem Paisleyplatz das Hotel in die Höhe wachsen kann. Die Fertigstellung des Gebäudes, das speziell Tagungsgäste anziehen soll, ist für die erste Jahreshälfte 2021 geplant. Betreiber wird die Berliner Tristar-Hotelgruppe.

Der Paisleyplatz wird auch als Standfläche für den Grafflmarkt verloren gehen. Laut Steinkugler wird die neue Terrasse in diesem Fall nicht als Ersatz dienen, da sie ja nicht direkt ans Grafflmarkt-Areal grenzt.

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