Fürther Kleingarten-Oase für die Ewigkeit

17.3.2020, 06:00 Uhr
Fürther Kleingarten-Oase für die Ewigkeit

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Isabella Hutterer liebt ihren Garten. Es vergeht kaum ein Tag, den sie nicht in ihrer 200 Quadratmeter großen Parzelle unweit der Siebenbogenbrücke verbringt – um Unkraut zu jäten, das Hochbeet zu bepflanzen oder im Frühjahr der blauen Holzbiene beim Nektarsammeln zuzuschauen.

Meist ist sie abends die letzte in der 25 Gärten umfassenden Kolonie am Rande der Würzburger Bahnlinie. Bis vor kurzem zählte das Areal zu den privaten Kleingartenlagen in der Stadt. Das 6400 Quadratmeter große Grundstück – der Zugang befindet sich am Ende der Straße "In den Berten" – gehörte der Erbengemeinschaft Schoder, die es vor einiger Zeit der Stadt zum Kauf anbot.

Auf einem Teil des Geländes war allerdings ein sogenannter Auflassungsvermerk zugunsten der Deutschen Bahn eingetragen. Auf dieses Vorkaufsrecht hat die DB Netz AG nun verzichtet, so dass einem dauerhaften Erhalt der Gärten mit der Stadt Fürth als neuem Eigentümer nichts mehr im Wege stand.

Wie allen Pächtern ist auch dem Vorstand der Kolonie, Thomas Burger, ein Stein vom Herzen gefallen, als ihn OB Thomas Jung kürzlich über diese Entscheidung informierte. "Das ist eine Ewigkeitsgarantie", sagte Jung beim Besuch in der Kolonie. Gekauft habe die Stadt das Grundstück "zu einem fairen Preis".

Für Bauer und seine Vereinsfreunde bringt das die lang ersehnte Planungssicherheit, etwa für anstehende Investitionen in neue Stromzähler und in das Brunnenhaus. "Wir wussten lange nicht, wie es weitergeht." Für Isabella Hutterer soll es nach eigenen Bekunden noch mindestens 20 Jahre weitergehen. So lange will die 64-Jährige die kleine Oase, die ihre Familie bereits in der dritten Generation bewirtschaftet, noch behalten und sich am Treiben ihrer tierischen Gäste wie Mauswiesel, Ringelnatter oder Schwanzmeise erfreuen.