Bürgermeister schreibt an Verkehrsministerin

Mit dem Akkuzug zur Bad Windsheimer Landesgartenschau?

Bastian Lauer

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Stefan Blank

Region/Bayern

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24.2.2022, 05:58 Uhr
Diese Akkuzüge des französischen Konzerns Alstom pendeln seit 5. Februar zwischen Gunzenhausen und Pleinfeld.Foto: Wolfgang Dressler (Foto: wz)

© Markus Steiner, NN Diese Akkuzüge des französischen Konzerns Alstom pendeln seit 5. Februar zwischen Gunzenhausen und Pleinfeld.Foto: Wolfgang Dressler (Foto: wz)

Autos, die stromgetrieben über die Straßen fahren, sind in aller Munde. Für Züge ist das viel verbreiteter, allerdings eben nur, wenn über den Gleisen auch eine Oberleitung hängt. Ein Drittel aller Bahn-Strecken in Deutschland ist nicht elektrifiziert.

Das gilt auch für die Nebenstrecke zwischen Neustadt und Steinach über Bad Windsheim. Doch nun testet die Deutsche Bahn erstmals batteriebetriebene Zugmodelle im Regionalverkehr. Die Stadt Bad Windsheim wäre da gerne so schnell wie möglich dabei.

Seit 24. Januar testet die Bahn. Ein Akkuzug rollt seitdem werktags zwischen Stuttgart und Horb. Und seit Februar ist sonntags gar nicht mal weit entfernt ebenfalls Batteriebetrieb angesagt: zwischen Gunzenhausen und Pleinfeld. Bis Anfang Mai sollen die Testreihen laufen.

Bis zum Jahr 2027

Bad Windsheims Bürgermeister Jürgen Heckel kündigte das im Stadtrat an, nun ging das Schreiben raus: Heckel bittet, auch im Namen des Stadtrats, die bayerische Verkehrsministerin Kerstin Schreyer um deren Einsatz, damit zur Landesgartenschau im Jahre 2027 akkubetriebene Züge auch in der Kurstadt halten.

In dem Schreiben versucht er so bei Schreyer zu punkten: "Was könnte Ihnen besseres widerfahren, als ein positives Image, getreu dem Motto ,Selbst die Anfahrt ins einzige Heilbad Mittelfrankens zur Landesgartenschau mit öffentlichem Nahverkehr konnte man klimaneutral bewerkstelligen."

125 Jahre Bahnstrecke Windsheim-Steinach

Der Bürgermeister führt neben der Landesgartenschau ins Feld, dass die Verbindung Bad Windsheim-Steinach 2023 ihr 125-jähriges Streckenjubiläum feiere. Zudem soll der Bahnhof in der Kurstadt barrierefrei ausgebaut werden und das Bahnhofsgebäude werde in Zusammenarbeit von Stadt und Lebenshilfe mit neuem Leben gefüllt.

Da es geplant sei, die Achse Freilandmuseum-Innenstadt-Bahnhof-Therme bis 2027 durch Baumaßnahmen zu stärken, wäre es ein weiterer wichtiger Baustein, auch auf akkubetriebene Züge zurückgreifen zu können. Heckel bittet daher um ein persönliches Gespräch mit Verkehrsministerin Schreyer.

Auch Wasserstoff war Thema

Der Wunsch nach einer Elektrifizierung dieser Regionalbahn-Strecke ist aber nicht neu. Die Deutsche Bahn hat bisher aber immer verlauten lassen, dass dieses Vorhaben sehr aufwendig und teuer sei. Deshalb hatte unter anderem die SPD im Kreis um Bundestagsabgeordneten Carsten Träger im vergangenen Sommer auch auf das Thema Wasserstoff gesetzt. Mit Wasserstoff betriebene Züge auf der Strecke könne man Vorreiter für die Energiewende werden.

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