Alfmeier-Konzern

29.3.2014, 07:29 Uhr
Alfmeier-Konzern

© Stanka

Laut Pressemitteilung hatte Alfmeier im Geschäftsjahr 2013 nach den vorläufigen Zahlen einen Umsatz in Höhe von 212 Millionen Euro (2012: 203 Millionen). Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wurden fünf Millionen Euro (2012: 3,7) erreicht, was einer EBIT-Marge von 2,4 Prozent (2012: 1,8) entspricht. Diese Marge ist offenbar nicht ausreichend und liegt unter dem Branchendurchschnitt.


Marge von fünf Prozent angepeilt


Vorstand und Aufsichtsrat haben laut Pressemitteilung beschlossen, „auf Basis der bereits erzielten Umsatz- und Ertragssteigerungen das kontinuierliche Effizienzsteigerungsprogramm um zusätzliche Maßnahmen zu ergänzen“. Es soll künftig eine Marge von über fünf Prozent sichergestellt werden. Vor allem soll die Ertragskraft des europäischen Automotive-Geschäftes gestärkt werden.


Für das Geschäftsjahr 2014 geht das Unternehmen derzeit davon aus, dass sich durch das Investitionsprogramm die EBIT-Marge bei dem in 2013 erreichten Wert einpendeln wird. Danach soll die Marge laut Aussagen des Co-Vorstandsvorsitzenden Andreas Gebhardt deutlich steigen. Die Prognose für Umsatz und Ergebnis in 2014 soll zusammen mit der Veröffentlichung des Konzernabschlusses 2013 am 19. Mai bekanntgegeben werden.


Die Steigerung der Ertragskraft sieht Alfmeier vor dem Hintergrund des globalen Wettbewerbs als zwingend notwendig an. Neben der Verlegung weiterer Montageprozesse von Treuchtlingen nach Pilsen soll die Automatisierung der Produktionsprozesse in beiden Werken durch den vermehrten Einsatz von Robotik ausgeweitet werden. Darüber hinaus werden die gesamte Wertschöpfung und Kompetenz der SMA-Technologie am Standort Gunzenhausen gebündelt, was zu einer spürbaren Vereinfachung der Materialflüsse führen soll.


Auch werde die Verschmelzung der KITE Electronics GmbH, Nürnberg, mit der Muttergesellschaft Alfmeier Präzision AG geprüft. Der Standort Nürnberg wird als reiner Fertigungsstandort mindestens bis 2017 erhalten bleiben. Entwicklung, neue Fertigungsanläufe und Investitionen sollen künftig aber in Gunzenhausen über die Bühne gehen.


Die Tochtergesellschaft k3works GmbH konzentriert sich künftig auf ihr Kerngeschäft, nämlich Labor- & Engineering-Dienstleistungen für die Automobilindustrie. Der interne Sondermaschinenbau wird eingestellt und dieses Geschäft an externe Partner vergeben.


Vereinfacht dargestellt ist der Plan folgender: Der Standort Treuchtlingen wird immer mehr Entwicklungsstandort für den Bereich Spritzguss. Gunzenhausen wird dieselbe Stellung für den Bereich Elektronik einnehmen. Der Personalabbau wird wohl auch nur vorübergehend sein.


Andreas Gebhardt erklärt dazu: „Alfmeier entwickelt sich zunehmend zu einem Technologieunternehmen, in dem neben der klassischen Kernkompetenz im Präzisionsspritzguss insbesondere in den Bereichen Mechatronik und Elektronik zusätzliche Kompetenzen aufgebaut werden. Die momentane Profitabilität insbesondere im Automotive-Geschäft in Europa erfüllt noch nicht unsere Ansprüche. Wir sind jedoch überzeugt, nach erfolgreicher Umsetzung der Maßnahmen im Rahmen des Effizienzsteigerungsprogramms unsere Ertragsziele erreichen zu können. Parallel dazu werden wir unverändert den Ausbau unseres erfolgreichen Automotive-Geschäftes in Amerika und Asien weiter vorantreiben.“


Abbau zumeist in Gunzenhausen


Das Effizienzsteigerungsprogramm soll an allen Standorten mit Ausnahme von Nürnberg bis Ende 2016 abgeschlossen sein. Die Belegschaft an den betroffenen Standorten wird sich in diesem Zeitraum von derzeit etwa 1.140 Mitarbeitern auf etwa 1.050 Mitarbeiter reduzieren. Der Personalabbau wird laut Pressemitteilung teilweise über natürliche Fluktuation, aber auch so sozialverträglich wie möglich durch betriebsbedingte Kündigungen erfolgen. Auf Nachfrage unserer Zeitung soll davon vor allem der Standort Gunzenhausen betroffen sein. Es soll aber auch Verschiebungen zwischen den Standorten geben.


Die Einmalkosten für das Programm werden für die Jahre 2014 bis 2016 rund 4,8 Millionen Euro betragen. Ab 2017 erwartet das Unternehmen nachhaltige jährliche Einsparungen von rund 4 Millionen Euro.


Markus Gebhardt, Mitgesellschafter und Co-CEO der Alfmeier Präzision AG, erklärt: „Die beschlossenen Maßnahmen stellen ein klares Bekenntnis zur Region und der SMA-Technologie dar. Auch wenn zu Beginn eine Anpassung der Kapazitäten erforderlich ist, werden das Stammhaus in Treuchtlingen und der Standort Gunzenhausen dauerhaft gestärkt und haben jeweils langfris­tige Perspektiven als weltweite Kompetenzzentren der Alfmeier-Gruppe. Zusätzlich bietet die Bündelung des Elektronik-Know-hows auch Potenzial für unser Non-Automotive Geschäft. Denn sowohl für die RKT Rodinger Kunststoff-Technik GmbH in Roding als auch für die Actuator Solutions GmbH in Gunzenhausen bieten sich dadurch sehr gute Chancen für weiteres Wachstum.“

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