Altmühltherme: Wie sieht das Freibad nach der Schrumpfkur aus?

9.12.2020, 06:04 Uhr
Altmühltherme: Wie sieht das Freibad nach der Schrumpfkur aus?

© TK-Archiv, Patrick Shaw

Demnach könnte der neue Freibadbereich zwischen 2,3 Millionen Euro bei einer Beckenauskleidung mit Fliesen und 2,6 Millionen Euro für die Variante aus Edelstahl kosten. Insgesamt 500.000 Euro ließen sich bei beiden von Badleiter Ulrich Schumann vorgestellten Versionen einsparen, wenn man an der Ausstattung sparen oder darauf verzichten würde, zusätzliche Parkplätze zu schaffen.

Altmühltherme: Wie sieht das Freibad nach der Schrumpfkur aus?

© Altmühltherme

Zur Erinnerung: Die Altmühltherme plant im Bereich des Sommerfreibeckens eine umfassende Sanierung, die nötig ist, um den Badebetrieb aufrechtzuerhalten. Außerdem soll sie den Außenbereich besser an das Gesundheits- und Wellnesskonzept der Therme angliedern sowie langfristig die Betriebskosten senken.

Dafür wird die Wasserfläche um rund ein Drittel reduziert. Zwei Drittel des Schwimmerbeckens werden zudem seichter: Nur noch 1,50 Meter soll das Wasser dort künftig tief sein. Wo das Nichtschwimmerbecken an Größe verliert, entstehen ein Kleinkinder- und Familienbereich sowie ein Angebot für etwas ältere Kinder, das eine Breitrutsche und einen Wasserspielplatz ("Spray Park") umfasst.

Diskussionen um die Tiefe

Das Schwimmerbecken erhält eine breite Treppe, die den Einstieg erleichtern soll. An der tiefen Beckenseite wäre es möglich, Startblöcke aufzustellen. Dann müsste das Becken allerdings laut den Baurichtlinien auf etwa 15 Metern Länge mindestens 1,80 Meter tief sein.


So könnte das neue Freibad der Altmühltherme aussehen


Diese Umbauvariante würde die Betriebskosten um rund 13.600 Euro pro Saison senken, während sich bei einer durchgängigen Beckentiefe von 1,50 Metern jährlich etwa 15.000 Euro einsparen ließen. Laut Machbarkeitsstudie würden außerdem etwa 34.000 Euro an Investitionskosten wegfallen, da zusätzliche Wasserleitungen dann problemlos unter dem aktuellen Beckenboden verlegt werden könnten.

Altmühltherme: Wie sieht das Freibad nach der Schrumpfkur aus?

© Grafik: Altmühltherme

Insgesamt entstünden gemäß der aktuellen Planung 570 Quadratmeter an zusätzlichen Aufenthaltsbereichen am Beckenrand, während die Wasserfläche um 280 Quadratmeter schrumpfen würde. Der dicht bewachsene Grünstreifen zwischen Nichtschwimmerbecken und Liegewiese würde wegfallen, sodass der Bereich rund um das Becken künftig komplett begehbar wäre.

Für die Freibadsanierung optional und damit gegebenenfalls streichbar wären neben den Startblöcken auch die Sonnenschirme und Liegestühle am Beckenrand sowie die Verkleidung desselben als Holzdeck. Weitere nicht zwingende Module wären zusätzliche Parkplätze sowie der Einbau einer Glaswand an einer Seite des Nichtschwimmerbeckens.

Muss eine Glaswand sein?

Gegenüber letzterer Idee äußerten sich die Ausschussmitglieder Hubert Stanka (UFW) und Uwe Linss (CSU) grundsätzlich skeptisch, befürworteten aber die Ausweitung der Parkflächen um weitere 80 Plätze in unversiegelter Bauweise. Laut Matthias Strauß (CSU) wird der Stellplatz "irgendwann sowieso nicht mehr reichen". Susanna Hartl (SPD) plädierte außerdem für eine Beckenauskleidung mit Edelstahl, habe man doch "mit Fliesen genug Erfahrungen gemacht." Das reiche für ein ganzes Leben, erklärte sie.

Ein Beschluss war in der Ausschusssitzung nicht zu fassen, dennoch gaben die Mitglieder Ulrich Schumann einstimmig eine Empfehlung mit auf dem Weg. Am Donnerstag, 10. Dezember, wird der Badleiter seine Pläne im Stadtrat präsentieren und dabei für eine Verkleidung der Becken in Edelstahl plädieren. Außerdem will er im Rat dafür werben, die Parkplatzerweiterung aus der Planung herauszunehmen. Laut Schumann hat diese "nur indirekt mit der Freibadsanierung zu tun" und sollte lieber durch das Bauamt oder einen örtlichen Planer weiterverfolgt werden.

Mit der Zustimmung des Stadtrats zur weiterführenden Planung des Freibadbereichs könnte sich die Altmühltherme im Frühjahr mit einer Entwurfsplanung samt Kostenberechnung um eine staatliche Förderung bewerben: Geeignete Programme mit einer Zuschussquote von bis zu 45 Prozent gibt es sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene.

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