Breitband in Treuchtlingen

31.10.2011, 09:29 Uhr
Breitband in Treuchtlingen

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„Breitband sichert Arbeitsplätze, Bildung und die Attraktivität von Neubaugebieten“, betonte Gentner. Dabei gebe es diverse Wege, wie das schnelle Internet „zum Kunden kommt“: die Kupferkabel der Telekom, neue Glasfaserleitungen, das Netz des Kabelfernsehens, Satellitentechnik, das UMTS-Mobilfunknetz, lokale kabellose Netze (WLAN) sowie die ehemaligen Rundfunkfrequenzen. Alle Varianten haben laut Gentner Vor- und Nachteile bei Reichweite, Bandbreite und Kosten.

Für Treuchtlingen hat die 5000 Euro teuere Corwese-Studie „teils gravierende Versorgungsprobleme“ offengelegt. So verfügt im Stadtgebiet nur die Hälfte der Nutzer über Bandbreiten mit mehr als sechs Megabit pro Sekunde, in den Ortsteilen sogar nur ein Drittel. Ein Fünftel der Ortsteilbürger surft mit dreistelligen Bit-Raten oder hat überhaupt keinen DSL-Zugang.

Kabel Deutschland investiert

Die Kernstadt hält Gentner trotzdem für „noch ausreichend versorgt“, vor allem da die Stadtwerke in den vergangenen Jahren zahlreiche Leerrohre für Glasfaserkabel verlegt hätten. Zudem wolle Kabel Deutschland ab 2012 Anschlüsse mit bis zu 34 Megabit pro Sekunde „zu einem relativ günstigen Preis“ anbieten – allerdings nur in der Kernstadt. In Schambach und Wettelsheim lägen zwar ebenfalls Kabel, die aber nicht „rückkanalfähig“ seien, also keinen Datenaustausch zulassen.

Von den Ortsteilen sind nach Gentners Worten Auernheim und Schlittenhardt per WLAN sowie Gundelsheim mit einer Richtfunk-Hybridlösung der Firma Felkatec bereits akzeptabel angebunden. Falbenthal sei an Markt Berolzheim gekoppelt, könne nach der Vergabe der Stromnetz-Konzession an die Treuchtlinger Stadtwerke (wir berichteten) nun aber ebenfalls mit Leerrohren versorgt werden. Allerdings habe es dort nur eine einzige Rückmeldung auf die Bedarfserhebung gegeben, bedauerte der städtische „Breitbandpate“ Michael Satzinger.

Lob für Leerrohre

Für die Problem-Orte Dietfurt, Wettelsheim, Bubenheim, Möhren und vor allem das durch seine Tallage komplett von Funklösungen abgeschnittene Windischhausen läuft laut Gentner inzwischen die Ausschreibung von Glasfaser- und/oder Richtfunklösungen. Deren Realisierung fördere der Freistaat zu 70 Prozent, maximal aber mit 100.000 Euro, und auch das nur bis Ende 2011. Deshalb sei Eile geboten.

Die Preisentwicklung bei Kabel und Funk spiele ebenfalls eine Rolle – allerdings weniger für die Stadtwerke, die wegen der bereits verlegten Leerrohre preislich im Vorteil seien.

 

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