Café Lebenskunst öffnet in Treuchtlingen

6.3.2017, 06:07 Uhr
Café Lebenskunst öffnet in Treuchtlingen

© Hubert Stanka

Mit ihrem „Lebenskunst“-Projekt setzt die Weißenburger Lebenshilfe künftig verstärkt auf den Standort Treuchtlingen und auf ein Muster an Inklusion. Menschen mit Behinderung werden hier im Alltag „sichtbar“ und erhalten einen ganz „normalen“ Job als Bedienung oder hinter der Theke. Als Angestellte arbeiten sie in einem gemischten Team zusammen und begegnen Gästen und Kollegen mit und ohne Behinderung auf Augenhöhe.

Bei der Eröffnung wurde dieser Aspekt auch von Bürgermeister Werner Baum herausgehoben, der erklärte, dass er schon länger damit geliebäugelt hatte, dass in dem markanten Gebäude am zentralen Platz gegenüber des Rathauses solch ein Projekt einzieht. Er zeigte sich überzeugt, dass das Café Lebenskunst eine Erfolgsgeschichte wird – vor allem auch vor dem Hintergrund, dass ähnliche Bistros in Gunzenhausen und Nördlingen hervorragend „funktionieren“.

Wilfried Etschel, der Vorsitzende des Lebenshilfe-Vereins, ging in einem kurzen Grußwort auf die Geschichte seines Vereins in Treuchtlingen ein. Nach der Grünen Gruppe, die vor knapp vier Jahren in der Elkan-Naumburg-Straße in die ehemalige Gärtnerei Schwimmer einzog, wurde rund ein Jahr später in der Nachbarschaft im ehemaligen Pokorny-Anwesen eine Außenarbeitsgruppe der Lebenshilfe-Werkstatt für Menschen mit psychischen Erkrankungen eröffnet. Etschel deutete an, dass dort demnächst ein Neubau entstehen soll. Es sollen dort bald 40 Arbeitsplätze geschaffen werden.

Das Café Lebenskunst ist nun der dritte Baustein der Lebenshilfe in Treuchtlingen. Etschel erläuterte die vielen Vorteile des Projektes und wie das Ganze auch wirtschaftlich funktioniert. Der Staat zahlt nämlich im Zuge der Inklusion die Differenz zwischen der Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter und dem Anspruch des Arbeitsplatzes. Das habe auch den Vorteil, dass die Beschäftigten sich mit ihrer Tätigkeit für ihr Alter selber absichern und später eine ganz normale Rente erhalten. Dies sei generell ein wichtiger Gesichtspunkt bei Inklusionsprojekten.

Das neue Inklusions- und Kulturcafé hat im Winterhalbjahr immer dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr sowie an den Wochenenden von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Montags ist Ruhetag. Im Sommer hat das Café an allen Wochentagen geöffnet, und zwar wochentags stets von 10 bis 20 Uhr sowie an den Wochenenden von 14 bis 20 Uhr.

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