Die Ruckelpiste nach Auernheim bleibt bestehen

10.4.2019, 06:04 Uhr
Die Ruckelpiste nach Auernheim bleibt bestehen

© Patrick Shaw, TK-Archiv

Gut 80 der momentan 615 Auernheimer (Vorjahr: 599) und 45 (43) Schlittenharter waren zur Versammlung gekommen, um sich über die Neuigkeiten aus Stadt und Dorf zu informieren. Vor allem verschiedene Infrastrukturmaßnahmen interessierten die Dorfbewohner.

So soll der lang angekündigte Umbau der Kanalisation Ende dieses Jahres beginnen, sagte Charly Bösel vom Stadtbauamt. Start ist im Westen des Dorfes, in den Straßen "Am Wiedlein" und "Auf der Sünd", anschließend gehen die Bauarbeiten in den folgenden vier Jahren in Richtung Osten weiter. Ende 2022 bis Anfang 2023 soll alles fertig sein.

Ausgebaut wird auch die Internetgeschwindigkeit. Der sogenannte Höfebonus erlaubt die Förderung kleiner Orte wie etwa Schlittenhart und einiger Aussiedlerhöfe. Bürgermeister Werner Baum rechnet damit, dass zum Jahresende mit dem Bau begonnen wird, der etwa zwei Jahre in Anspruch nimmt. In der nächsten Stadtratssitzung am 25. April wird das Thema noch einmal besprochen.

Staatsstraße bleibt wie sie ist

Übernächstes Jahr soll der Radweg entlang der Staatsstraße zwischen dem Sägewerk und Auernheim entstehen. Die Planungen laufen bereits, mit einer Ausschreibung ist 2020 zu rechnen.

Der von vielen Bürgern und auch von der Kommune gewünschte Ausbau der Staatsstraße 2216 wird dagegen wohl so bald noch nicht kommen. Zwar haben sich die Bürgermeister mehrerer Anliegergemeinden aus Mittelfranken und Schwaben schon mehrmals an das staatliche Bauamt gewandt. Dieses sieht jedoch keinen Grund, die Strecke auszubauen, da sie schließlich nicht allzu stark befahren sei.

"Kein Wunder, viele meiden die Strecke", meinte ein Bürger. Rathauschef Baum sagte zu, demnächst das städtische Geschwindigkeitsmessgerät dort für einen Monat stehen zu lassen. Nicht etwa, um das Tempo der Fahrzeuge zu messen, sondern um deren Anzahl zu zählen – das kann das Gerät nämlich ebenfalls.

Kommt ein Dorfladen?

Außerdem beschäftigt die Auernheimer die Entwicklung der Dorfmitte. Die Stadt Treuchtlingen hat die ehemalige Raiffeisenbank-Geschäftsstelle und das dazugehörige Lager im vergangenen Jahr für 75 000 Euro von dem Geldinstitut gekauft. Im Lagerhaus sollen wie bisher die Vereine ihre Sachen unterbringen können, die Zukunft der ehemaligen Bankfiliale ist noch offen.

Bürgermeister Baum schwebt ein Dorfladen vor, dafür müssten sich aber erst genug Freiwillige finden. Pfarrer Rüdiger Schild brachte eine eigene Bürgerversammlung zu diesem Thema ins Gespräch, ein Bürger regte an, das Gebäude beim Auernheimer Dorffest zu öffnen und die Besucher nach Ideen zu fragen. Rathauschef Baum zeigte sich für Vorschläge aus dem Dorf offen.

Auch das ehemalige Kraus-Anwesen in der Frankenstraße gehört nun der Stadt. Über die Nutzung dieses Hauses soll ebenfalls im Rahmen des geplanten Dorferneuerungsverfahrens geredet werden.

Große Mitsprache aus dem Dorf gab es zum Thema Mobilfunkmast. Der vor dreieinhalb Jahren von einem Anbieter ausgesuchte Standort am Sportplatz hatte vielen Bewohnern nicht gepasst, es formierte sich eine Bürgerinitiative. Nun ist ein alternativer Ort gefunden: in einem Waldstück in der Nähe des Sägewerks. Im Februar dieses Jahres hat sich die Stadt an die Bundesnetzagentur in Bonn gewandt. Eine Antwort, ob ein Mast an dieser Stelle möglich ist, steht allerdings noch aus.

Höhenlage erschwert Schneeräumen

Weiterhin Kritik gibt es in punkto Schneeräumen. Viele Bürger bemängelten, dass das Räumfahrzeug zu spät oder gar erst am Abend unterwegs sei. "Der muss erst auf die Freigabe aus Treuchtlingen warten, aber die wissen ja gar nicht, wann hier Schnee liegt", so die Vermutung eines Bürgers. Rathauschef Baum sagte, dass die Bauhofmitarbeiter durchaus ein Gespür dafür hätten, dass es im höchstgelegenen Ort Mittelfrankens eher schneit als im Tal. Er will den Kritikpunkt im Herbst bei der nächsten Winterdienstbesprechung anbringen.

Zum Abschluss lud Feuerwehrkommandant Andreas Kreß die Bürger ein, sich am 15. Juni wieder am Sonnwendfeuer zu beteiligen und eigenes Holz mitzubringen – jedoch nur unbehandeltes. Denn im vergangenen Jahr musste die Wehr den Scheiterhaufen komplett auseinandernehmen, da Unvernünftige nicht nur angestrichene Bretter, sondern auch Haus- und Sondermüll darin deponiert hatten. Zum Schutz ist eine Anlieferung jetzt nur noch am Sonnwendfeuertag selbst möglich, außerdem wird der Haufen dann ständig überwacht.

Einen Hinweis zum Thema Entsorgung gab es auch in Sachen Grünschnitt, der immer wieder auf fremden Grundstücken lande. Ortssprecher Karlheinz Wölfel verwies auf den dafür vor einigen Jahren ausgewiesenen Ablageort in der Nähe des Sportplatzes – eine Information, die manche Bürger im Saal wohl zum ersten Mal hörten. Ein Schild vor Ort weist auf die genaue Lage hin.

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